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dern Altar in der „Darstellung" steht) und durch die ganz enge Anlehnung der
„Anbetung" an das entsprechende Relief am Käfermarkter Altar bemerkens-
wert (Abb. 14 und I5). _
Die zeitlich nächste Gruppe von Bildwerken, die wir sicher datieren
können, umfaßt vier ziemlich große (90 : 55 Zentimeter) Reliefs mit gut
erhaltener Fassung und Vergoldung, die aus St. Florian stammen und die
Geburt Mariens, ihre Himmelfahrt, die Ausgießung des heiligen Geistes und
die Landung des Schiffes der heiligen Ursula darstellen (Abb. 16 bis 18).
Abb. 21. Beweinung Christi. Aus Weißkirchen
Vorwiegend langgestreckte Gestalten, kurze Schädel und auffallend struppige
Haarbildung bei den Männern kennzeichnen den leicht kenntlichen Stil dieses
Meisters, der durch seine Berührung mit Altdorfer ein besonderes Interesse
gewinnt. Dieser hat ihm nicht nur die Landschaft in das Ursulabild, sondern
höchstwahrscheinlich auch die Hintergründe der andern Reliefs gemalt, so
daß Meders Hypothese der Donaureise Altdorfers von 1511 hiermit eine neue
Stütze gewinnt. Denn die lokal-oberösterreichische Provenienz dieser Arbeiten
kann nicht zweifelhaft sein, besonders wenn man die Qualität der auf den
Rückseiten gemalten I-Ieiligendarstellungen (vierzehn Nothelfer) mit in Betracht
zieht. Von besonderem Reiz innerhalb dieser Reihe ist das Wochenstuben-
interieur der heiligen Anna, noch völlig unabhängig von Dürers Vorbild (an