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Full text: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 3)

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Es seien hier nur einige Beispiele herausgegriffen, welche den Wert 
des Gebotenen illustrieren mögen. Sie sollen jenem Teil des Gegenstandes 
entnommen sein, aus welchem die nebenstehenden Illustrationen stammen. 
Von besonderem Reiz sind die baulichen Leistungen in den nördlichen 
Grenzgebieten Böhmens. Das Erzgebirge und das Riesengebirge sowie die 
angrenzenden Landstriche, die heute bereits vielfach von einer slawischen 
Bevölkerung bewohnt werden, zeigen den Einiiuß fränkischer und sächsischer 
Art auf der einen Seite und schlesischer Art auf der andern. Die hier vor- 
 
Tiroler Bauernstube aus dem Saruxal (jetzt im Kunstgewerbemuseum in Bozen) 
geführten Zeugen einer reizvollen I-Iolzarchitektur, welche übrigens schon 
demoliert sind und aus Turnau und Eisenbrod stammen, zeigen die holz- 
mäßige Ausbildung einer Arkadenbauweise, wie sie die Renaissancezeit in 
Deutschland und Österreich überall verbreitete und die auch im skandina- 
vischen Norden vielfach erhalten ist, aber keineswegs slawische Eigenart 
besitzt. Im Egerer Gebiet ist dasselbe mit einer ausgebreiteten Fachwerks- 
architektur der Fall, während wir im südlichen Böhmerwald (Wallern) sogar 
das Tiroler Bauernhaus mit seinem typischen flachen Dach auftreten sehen. 
Heute sind viele dieser von germanischen Ansiedlern eingebürgerten Bau- 
typen durch slawische Bevölkerung benutzt und verwertet worden. 
Ähnliches können wir in Ungarn beobachten. Die Szeklergehöfte in 
Siebenbürgen, die eine ungarische Bevölkerung errichtet, stehen in engster
	        
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