ächtlichern Achselzucken entlassen werden, wenn das Geschick einer Miss
Kate Bulton es zu dem Range wahrer Malerei erhebt. Und dieses Beispiel
steht keineswegs vereinzelt da. Von dem unglaublichen
Fleisse und der beispiellosen Geduld der Mrs. Phoebe
A. Traquair kann man sich nur einen Begriff machen.
wenn man ihre vier grossen dekorativen Panneaux mit
allegorischen, lebensgrossen Figuren, „Die Ankunft",
„Sturm und Drang", „Verzweiflung" und „Sieg", einer
genauen Untersuchung unterzieht. Der
für diese Serie angesetzte Preis von
24.000 Kronen mag im ersten Augen-
blick übertrieben erscheinen, doch ist
die Arbeit so ungeheuer, dass sie sich
selbst zu diesem Preise kaum bezahlt
machen kann. Der Farbenplan, dessen
Hauptnote glänzendes Gold ist, ist von
prächtiger Wirkung, wenn auch die
Zeichnung manches zu wünschen übrig
lässt.
Walter Crane zeigt eine ziemlich
leere, aber doch effektvolle heraldische
Portiere, von ihm selbst entworfen und
von seiner Frau ausgeführt. Verblüffend,
was Geschick der Nadelarbeit betrifft,
ist ein gesticktes Paneel, von Miss Collet
ms a Cum Aug nach einem altitalienischen Muster
Stellung in London, adaptiert, in welchem die Blumenblätter Ans äCrafts Ausstellung
GehäingeinSilbernmd und plastisch mit der Nadel in London, versilberter
Email mit grunen _ Bronzespiegel, von Alex.
Achmn, von Edgaf modelliert sind. Von derselben Künstlerin F151,"
SÜDPSO" ist das hier reproduzierte Paneel eines
Lichtschirms nach einem Entwurf von William Morris, dem Vater und
Gründer der Arts 81 Crafts Society. Auch hier ist die Arbeit fast skulpturell,
reliefartig erhaben. Interessant in der Technik ist auch Miss Eva Steels „Studie
in französischen Knoten", welche leider in der Reproduktion etwas steif
erscheint, da der doppelte Reiz der Farbe und seltenen Behandlung fehlt.
Als weitere Beispiele von Arbeiten auf diesem Gebiete geben wir die Seiden-
stickerei in Silber und Blaugrau auf Rohleinwandgrund, „Demone", von
Kitty S. Chambers nach einer phantasievollen Zeichnung von C. G. Kingsley
und den Polsterüberzug in durchbrochener Arbeit von Mrs. E. M. Southall,
nach einer Zeichnung von Josef Southall, der, wie man sieht, seine Tätigkeit
nicht auf präraphaälitische Malerei beschränkt, sowie eine freie Behandlung
des Brombeerenmotivs auf grünem Grunde für einen Feuerschirm von
W. Reynolds-Stephens. Es ist nur gerecht zu konstatieren, dass die ganze
Abteilung kaum ein Stück enthält, welches nicht Beachtung verdient.
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