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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 3)

ächtlichern Achselzucken entlassen werden, wenn das Geschick einer Miss 
Kate Bulton es zu dem Range wahrer Malerei erhebt. Und dieses Beispiel 
steht keineswegs vereinzelt da. Von dem unglaublichen 
Fleisse und der beispiellosen Geduld der Mrs. Phoebe 
A. Traquair kann man sich nur einen Begriff machen. 
wenn man ihre vier grossen dekorativen Panneaux mit 
allegorischen, lebensgrossen Figuren, „Die Ankunft", 
„Sturm und Drang", „Verzweiflung" und „Sieg", einer 
genauen Untersuchung unterzieht. Der 
für diese Serie angesetzte Preis von 
24.000 Kronen mag im ersten Augen- 
blick übertrieben erscheinen, doch ist 
die Arbeit so ungeheuer, dass sie sich 
selbst zu diesem Preise kaum bezahlt 
machen kann. Der Farbenplan, dessen 
Hauptnote glänzendes Gold ist, ist von 
prächtiger Wirkung, wenn auch die 
Zeichnung manches zu wünschen übrig 
lässt. 
Walter Crane zeigt eine ziemlich 
leere, aber doch effektvolle heraldische 
Portiere, von ihm selbst entworfen und 
von seiner Frau ausgeführt. Verblüffend, 
was Geschick der Nadelarbeit betrifft, 
ist ein gesticktes Paneel, von Miss Collet 
ms a Cum Aug nach einem altitalienischen Muster 
Stellung in London, adaptiert, in welchem die Blumenblätter Ans äCrafts Ausstellung 
GehäingeinSilbernmd und  plastisch mit der Nadel in London, versilberter 
Email mit grunen _ Bronzespiegel, von Alex. 
Achmn, von Edgaf modelliert sind. Von derselben Künstlerin F151," 
SÜDPSO" ist das hier reproduzierte Paneel eines 
Lichtschirms nach einem Entwurf von William Morris, dem Vater und 
Gründer der Arts 81 Crafts Society. Auch hier ist die Arbeit fast skulpturell, 
reliefartig erhaben. Interessant in der Technik ist auch Miss Eva Steels „Studie 
in französischen Knoten", welche leider in der Reproduktion etwas steif 
erscheint, da der doppelte Reiz der Farbe und seltenen Behandlung fehlt. 
Als weitere Beispiele von Arbeiten auf diesem Gebiete geben wir die Seiden- 
stickerei in Silber und Blaugrau auf Rohleinwandgrund, „Demone", von 
Kitty S. Chambers nach einer phantasievollen Zeichnung von C. G. Kingsley 
und den Polsterüberzug in durchbrochener Arbeit von Mrs. E. M. Southall, 
nach einer Zeichnung von Josef Southall, der, wie man sieht, seine Tätigkeit 
nicht auf präraphaälitische Malerei beschränkt, sowie eine freie Behandlung 
des Brombeerenmotivs auf grünem Grunde für einen Feuerschirm von 
W. Reynolds-Stephens. Es ist nur gerecht zu konstatieren, dass die ganze 
Abteilung kaum ein Stück enthält, welches nicht Beachtung verdient. 
  
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