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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 4)

neun Glocken, im zweiten eine heraldische Lilie, das persönliche Wappen 
des Abtes, angebracht. Auch in Graf Brandis" bekanntem „deß Tirolischen 
Adlers Immergrünendes Ehren-Kräntzel" (1678) sind ebenfalls im Wappen- 
schild von Gries nur die Glocken allein zu sehen. Das Konventwappen von 
Gries enthält im blauen Felde ein von zwei Türmen Hankiertes geschlossenes 
Tor - das Kloster hieß ja auch „zur geschlossenen Pforte" - über diesem 
die heilige Jungfrau mit dem Kinde, sie in der Rechten ein Lilienzepter, das 
Kind in der Linken einen Schlüssel haltend, das Geschlossensein des Tores 
andeutend. Das Konventsiegel von Muri-Gries aus unseren Tagen zeigt unter 
einer Laubkrone zwei Schilde, vorn die Schlange, rückwärts die Pforte mit 
der Madonna aufweisend, die Legende lautet: CONVENT M - GRIESENS. 
Aus diesen sechs hier angeführten Wappenbildern - zwei Stiftswappen, 
zwei Konventwappen und zwei Stifterwappen - in Verbindung mit dem 
jeweiligen persönlichen Abtwappen setzt sich das heutige Wappen des 
Benediktinerstiftes Muri-Gries zusammen. 
ST. GALLUS. 
Wappen: Schild geviert; oben rechts in Gold auf grünem Dreiberg ein rotes, 
rückwärts sehendes Tier, ein Kreuz mit dem Vorderfuße tragend, links in 
Schwarz ein grüner Lorbeerkranz, auf den zwei Röhrenknochen schräg links 
gelegt sind, unten rechts in Silber eine gekrönte und nimbierte, blau 
gekleidete Madonna mit dem gekrönten, ebenfalls nimbierten, weiß gekleideten 
Jesusknaben auf dem rechten Arme. Die Madonna hält in der Linken ein 
Zepter, Jesus eine blaue Weltkugel. Zu Füßen der Gottesmutter erscheinen 
Wolken, die mit einem silbernen Halbmond belegt sind. Unten links in Gold 
ist die nimbierte, schwarz gekleidete Figur des heiligen Gallus mit einem 
Pedum in seiner Rechten zu sehen. Vor ihm schreitet ein Bär. Hinter dem 
Schilde kreuzen sich zwei Pedums (Abb. 6). 
Das in Bregenz, der Hauptstadt Vorarlbergs, am Gebhartsberg gelegene 
Benediktinerstift St. Gallus - Monasterium S. Galli apud Briganti - 
ursprünglich Beinwil-Mariastein - Monasterium Beinwilense ad Petram 
B. V. Mariae - wurde im Oktober des Jahres 1906 von den Benediktinern 
aus dem Stifte Beinwil-Mariastein in der Schweiz unter- ihrem Abte 
Augustin III. Rothenflue (erwählt 7. Juni 1905) errichtet. 
Im Jahre 1085 war von den Klostervögten von Grandis-Vallis, Udel- 
hard, Grafen von PHrt, Notker, Grafen von Froburg, Ulrich, Grafen von 
Egisheim und Dachsburg, sowie von Burkhard von Hasenburg, Bischof 
von Basel, in einem Tal am Fuße des Paßwangs im Jura, im sogenannten 
Hudsonswalde, die Benediktinerabtei Beinwil gegründet worden, die von 
dem Kloster Hirsau (Hirschau) im Schwarzwalde besiedelt wurde und deren 
ersten Abt Esso mit zwölf Gefährten der Abt von I-Iirsau, der heilige 
Wilhelm (1- xog 1) nach Beinwil gesendet hatte. 
Die Schirmvogtei über das neuerrichtete Kloster besaßen die Grafen 
zu Thierstein, deren Stammburg sich in der Nähe des Klosters befand. Das
	        
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