nun an will ich in dieser Felsenhöhle wohnen und allda verehrt werden.
Allen, die mich anrufen, will ich eine Fürsprecherin sein."
Die Felsenhöhle wurde daraufhin zugänglich gemacht und in ihr eine
Kapelle errichtet. Auf Verwendung der Edlen von Rotberg, deren Stammburg
nahe der Örtlichkeit gelegen war, wurde die Wallfahrt zu „unserer lieben
Frau im Stein" im Jahre 1442 vom Konzil zu Basel selbständig erklärt und
den Augustinern in Basel zur Besorgung übergeben.
Als im Jahre 1541 der Junker Hans Thüring von Reichenstein vierzig
Meter tief abstürzte, ohne Schaden zu erleiden, ließ dessen Vater, dem das
nahe Landskron gehörte, ebenfalls eine Kapelle erbauen und blieb auch in
der Zukunft ein großer Gönner von Mariastein.
Als nun der von Solothurn erworbene Wallfahrtsort eine immer größere
Bedeutung erlangte, übertrug der Stadtrat den Betrieb desselben an die
geistlichen Herren zu Beinwil, welches Kloster nur fünf Stunden von Maria-
stein entfernt lag. Im Jahre 1636 übernahm Abt Fintan die Administration
des einträglichen Wallfahrtsortes, worauf 1645 dortselbst der Grundstein zu
einem neuen Benediktinerkloster gelegt wurde. Drei Jahre darauf, am
1 3. November, übersiedelten sämtliche Religiosen vonBeinwil nach Mariastein,
dessen Kirche imJahre 1655 zu Ehren des heiligen Vincentius geweiht wurde.
Zur Zeit der französischen Revolution, im Jahre 1798, wurde der Abt
Hieronymus II. Brunner (1765-1804) samt dem ganzen Konvent von den
Franzosen über die deutsche Grenze gejagt, das Stift geplündert, die Güter
zu Spottpreisen verschleudert, das Klostergebäude von Napoleon an einen
Herrn Reubel aus Straßburg für geleistete Dienste im Feldzuge geschenkt,
doch gelang es dem Abte im Jahre 1802 die Baulichkeiten um 17.000 Franken
zurückzukaufen und die Abtei wieder herzustellen.
DasJahr 1875 bildete dann den Schlußpunkt in der Geschichte des alten
Benediktinerstiftes Beinwil-Mariastein. Nachdem die Regierung des Kantons
Solothurn am 4. Juli 1874 die Vermögens-
verwaltung dem Stifte entzogen hatte, er-
hielten die Benediktiner am 15. März 1875
den Befehl, das Stift sofort zu verlassen,
von dem auch bereits zwei Tage darauf
die Mönche für immer Abschied nahmen.
Von ihrem Abte Karl II. Motschi (1873 bis
1900) geführt, zogen sie am 25. März 1875
über die französische Grenze in das hart an
dieser liegende Städtchen Delle, wo sie in
der Maison Saint Benoit eine Latein- und
Industrieschule errichteten. Nun hatten die
Mönche einige Jahre Ruhe, aber die Kon-
gregationsgesetze vom Juli des Jahres 1901
Abb. 14. Siegel des Abtes von Marienberg, - - -
Alben m Fmherm von Brahms (w, bis machten ihren Aufenthalt m Frankreich
_ 1499; unmöglich, und so hieß es abermals weiter-