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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 4)

1864), dem 44. Abte von Wettingen, erfolgte am 13. Jänner 1841 die 
Aufhebung der Klöster im Kanton Aargau, der, wie bereits früher erwähnt, 
auch Muri zum Opfer gefallen war. Abt Leopold mietete zuerst das kleine 
Schloß Buonas am Zuger See und suchte von dort aus nach einem passenden 
Aufenthaltsort für seinen Konvent. Im Jahre 1846 zog er mit seinen Mönchen 
in das aufgelassene Franziskanerkloster Werthenstein im Kanton Luzern, 
das dem Zisterzienserkloster St. Urban gehörte, aber ein Jahr darauf mußten 
die Patres infolge des Sonderbundkrieges abermals weiterziehen, diesmal 
zerstreut nach allen Richtungen. Jahre vergingen, ehe der Abt endlich doch 
eine neue Heimat für seine Brüder finden konnte. Am 12. Juni 1854 schloß 
Abt Leopold mit dem damaligen Besitzer von Mehrerau am Bodensee, Franz 
Xaver Feuerstein, den definitiven Kaufvertrag ab, laut welchem die Mehrer- 
au um 48.000 Gulden dem Konvente von Wettingen zu eigen wurde. Bereits 
am 8. Juni 1854 war der Abt mit einigen Patres nach Mehrerau gekommen 
und hatte sofortvmit der Restaurierung des Klosters begonnen. Am 18. Oktober 
erfolgte die Konstituierung des Konvents. 
Mehrerau wurde als Priorat der deutsch-schweizerischen Kongregation 
dem Kloster Wettingen inkorporiert, der Sitz der Abtei von Wettingen mit 
Aufrechterhaltung aller Rechte und Privilegien nach Mehrerau verlegt; der 
Klosterobere führt deshalb auch den Titel „Abt von Wettingen und Prior 
von Mehrerau". 
Das erste Wappenbild des Klosters Wettingen war der Stern allein. In 
Ulrich Reichentals Chronik des Konzils von Konstanz um 1426f27 Endet sich 
ein Wappen mit der Unterschrift: „Der erwürdig herr apt zu Wettingen" ein- 
getragen. Der Schild ist geviert und zeigt im ersten und vierten Felde das 
Wappen des heiligen Bernhard, den Schachbalken, im zweiten Felde eine ge- 
stielte Rose, die Wappenfigur des Stifters Heinrich von Rapperswil, genannt 
Wandelberg, und im dritten Felde einen Stern über Meeres- 
wellen (Maris stella), Abbildung 28. Das Wappen scheint also in 
dieser Zusammensetzung unter dem Abtejohannes II. Türr (1407 
bis 1427) geführt worden zu sein. Das Wappen der Herren von 
Rapperswil war ein silberner Schild mit drei grüngestielten 
roten Rosen, am Helme als Kleinod zwei weiße, rot .. 
geschnäbelte Schwanenhälse. Das Wappen des Stifters Hoxmg - ,_-4._ 
von Wettingen auf seinem Grabstein in der Kapitel- (91  ' 
stube dortselbst zeigt dagegen nur eine Rose, eine Wie- 
derholung des Wappens an der unteren Hälfte des 
Grabsteines aus späterer Zeit (XV. oder XVI. Jahr- 
hundert) bringt denselben Schild zur Ansicht, als Klein- 
od aber ebenfalls eine Rose. Es ist möglich, daß . 
Heinrich, als jüngerer Bruder, ein etwas abweichen- Abb. 3m Wappen darauf". 
des Wappenbild benutzte. Im DonaueschingerWappen- Hvnbzre 19h demfälßinod von 
buch aus dem Jahre 1433 erscheint das Wappen der Rwpmw" lzümh" WW" 
_ _ _ penrolle, erste Hälfte des 
Grafen von Rapperswil ebenfalls mit einer Rose als xrv. Jahrhunderts) 
 

	        
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