goldene Lilie." Nachdem die vertriebenen Zisterzienser
von Wettingen in der Schweiz 1854 in Mehrerau bei
Bregenz ein Asyl gefunden hatten, versuchten auch
diese drei Konvente der aufgehobenen Zisterzien-
serinnenabteien, auf österreichischem Boden eine Heim-
stätte zu finden, und zwar nicht gesondert, sondern zu
einem Stifte vereint, weil es zur Schaffung von drei
selbständigen Abteien an dem dazu nötigen Gelde
gemangelt hätte.
Unter der kräftigen Mitwirkung des Abtes Leopold
I-Iöchle von Wettingen-Mehrerau und besonders des
. . .. _ , Abb. 3. s hild '
damaligen Prlors, spateren Abtes Martin Reimann, ge- (mbslein d:,F„i:,::„:':,eon,:
lang es endlich den beiden Konventen von Kalchrain Klingen (Mwnklinsßn) zu
Wettingen
und Feldbach, den Hof und das Schloß Gwiggen in
der Gemeinde I-Iohenweiler im Jahre 1856 von dem damaligen Besitzer
Ignaz Feßler um 44.000 Gulden zu erwerben.
Der Hof Gwiggen (Cawicca) kommt schon anno 802 urkundlich vor und
war frühzeitig ein Lehen des adeligen Damenstiftes Lindau. Um die Mitte
des XVII. Jahrhunderts befand sich Gwiggen in dem Besitz des Kriegs-
obersten Kaspar Schoch (T 1672), Feldhauptmann der vier Herrschaften vor
dem Arlberge, der durch seine selbstverfaßte originelle Grabschrift in der
Pfarrkirche zu Bregenz allbekannt geworden ist.
Am 28. Oktober 1856 bezog die Priorin von Kalchrain Ida Schäli mit
vier Chorfrauen und einer Laienschwester den neuen, aber ziemlich verwahr-
losten Besitz, der weiter ausgebaut im Juli 1864 auch den andern Kloster-
frauen von Kalchrain und Feldbach Unterkunft bot. Am 27. September kamen
noch die Klosterfrauen von Dänikon unter ihrer Priorin Regina Stätzler in
das Kloster zu Gwiggen, das den Namen „Mariastern" erhalten hatte. Die
Leitung des Klosters übernahm die Äbtissin von Feld-
bach, Augustina Fröhlich (1- 1871), deren Nachfolgerin
die Priorin von Kalchrain, Ida Schäli wurde. Als diese
am 5. Februar 1885 das Zeitliche gesegnet hatte, wurde
vierzehn Tage später M. Agatha Keller zur ersten Äbtis-
sin von Mariastern" gewählt, die heute noch die Regie-
rung führt. Zur Zeit der Äbtissin Augustina wurde das
Wappen von Mariastern in der Zusammensetzung ge-
führt, wie die Abbildung 45 solche vorweist.
Das neuere Abteiwappen ist aus einer Verbindung
der Wappenbilder der drei schweizerischen Frauenstifte
entstanden, denen das Wappen des heiligen Bernhard in
einem I-Ierzschildchen aufgelegt wurde.
Abb. 44.Wappen der Frei-
hgngn von Klingen (A1. " Nach anderer Angabe eine silberne Lilie (?).
(anklingen) in der Züri- H" Das persönliche Wappen dieser Äbtissin zeigt Abbildung 56 auf Seite 635
cber Wappenrolle des XIII. Jahrgangs.