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Die Oberin des Klosters führt den Titel: Äbtissin der vereinigten Klöster
von Kalchrain, Feldbach, Dänikon und Priorin von Mariastem.
Im Siegel des Konventes erscheint der Stern allein; die Legende lautet:
SIGILLUM CONVENTUS B ' V'M DE MARIAE STELLA. Spezielle
I-Iausfarben besitzt das Frauenstift nicht, doch könnten im Gebrauchsfalle nur
Gelb und Blau, die Farben des Konventwappens, in Betracht gezogen werden.
MARIENGARTEN.
Wappen: Schild geviert mit I-Ierzschild, der das persönliche Wappen der
jeweiligen Priorin enthält?" Im ersten Felde erscheint in Schwarz ein von
Rot und Silber in zwei Reihen geschachter Schrägrechtsbalken, im zweiten
in Gold ein roter Schrägrechtsbalken, im dritten in Gold die Madonna mit
dem Jesuskinde über einem umzäunten Garten auf Wolken thronend, im
vierten in Blau ein schwarzer Anker unter einem goldenen fünfstrahligen
Stern (Abb. 46).
Das in Südtirol zu St. Pauls in der Gemeinde Eppan befindliche Zister-
zienserinnenkloster und Institut „Mariengarten" - Conventus Horti B.
Mariae V. - wurde im Jahre 1883 vom Zisterzienserinnenstift Lichtenthal g
Lucida Vallis - als Filiale dieses Stiftes errichtet. Lichtenthal bei Baden-
Baden war im Jahre 1245 von der Markgrätin Irmengard (T 1260), Gemahlin
Hermanns V. von Baden (t 1243) gestiftet worden und hatte bereits 1246
vom Papste Innozenz IV. die Bestätigung erhalten. Unter der 40. Äbtissin
M. Magdalena Kollefrath, wurde die Filiale Mariengarten in St. Pauls
in Tirol errichtet, die im Jahre 1898 auf Wunsch und Betreiben des
Fürstbischofs Dr. E. K. Valussi von Trient die Selbständigkeit erhielt.
Das Kloster Mariengarten war ursprünglich ein adeliger Ansitz, der nach
seinem ersten nachweisbaren Besitzer, Ulrich dem
Bloisen, der ihn im Jahre 1307 vom König Heinrich
von Böhmen und Polen, Grafen von Tirol und Görz,
zu Lehen erhalten hatte, den Namen Bloshof führte.
Als dieses Lehen an den Landesfürsten heimgefallen
war, wurde es von Herzog Leopold von Öster-
reich 1379 mit dem Rechte, es auch versetzen und
verkaufen zu können, an Marquard Öder verliehen,
der im Jahre 1393 den Besitz an Jakob I., Abt von
Wilten, verkaufte. Bis zum Jahre 1807 verblieb der
Bloshof ein Eigen der Prämonstratenserabtei Wilten
bei Innsbruck. Unter der bayrischen Regierung wurde
das Anwesen feilgeboten und wechselte in der Folge
"' Die derzeitige Priorin von Marienganen, M. Maria Charitas Thoma,
fuhrt als persönliches Wappen einen von Blau und Silber geteilten Schild;
Abb. 45. Wappen von Maria- oben an der Teilungslinie das goldene, strahlende Auge Gottes mit beiderseits
stem unter der Äbtissin von je drei goldenen filnfstrnhligen Sternen, unten die goldenen Frakturbucbstaben
Feldbach, Augustin: Fröhlich Ch. und Th. unter diesen ein weißes Devisenband mit der schwarzen Inschrift:
(i 1871) „CHARITATEM NON DERE LINQUERE".