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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 4)

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Die Oberin des Klosters führt den Titel: Äbtissin der vereinigten Klöster 
von Kalchrain, Feldbach, Dänikon und Priorin von Mariastem. 
Im Siegel des Konventes erscheint der Stern allein; die Legende lautet: 
SIGILLUM CONVENTUS B ' V'M DE MARIAE STELLA. Spezielle 
I-Iausfarben besitzt das Frauenstift nicht, doch könnten im Gebrauchsfalle nur 
Gelb und Blau, die Farben des Konventwappens, in Betracht gezogen werden. 
MARIENGARTEN. 
Wappen: Schild geviert mit I-Ierzschild, der das persönliche Wappen der 
jeweiligen Priorin enthält?" Im ersten Felde erscheint in Schwarz ein von 
Rot und Silber in zwei Reihen geschachter Schrägrechtsbalken, im zweiten 
in Gold ein roter Schrägrechtsbalken, im dritten in Gold die Madonna mit 
dem Jesuskinde über einem umzäunten Garten auf Wolken thronend, im 
vierten in Blau ein schwarzer Anker unter einem goldenen fünfstrahligen 
Stern (Abb. 46). 
Das in Südtirol zu St. Pauls in der Gemeinde Eppan befindliche Zister- 
zienserinnenkloster und Institut „Mariengarten" - Conventus Horti B. 
Mariae V. - wurde im Jahre 1883 vom Zisterzienserinnenstift Lichtenthal g 
Lucida Vallis - als Filiale dieses Stiftes errichtet. Lichtenthal bei Baden- 
Baden war im Jahre 1245 von der Markgrätin Irmengard (T 1260), Gemahlin 
Hermanns V. von Baden (t 1243) gestiftet worden und hatte bereits 1246 
vom Papste Innozenz IV. die Bestätigung erhalten. Unter der 40. Äbtissin 
M. Magdalena Kollefrath, wurde die Filiale Mariengarten in St. Pauls 
in Tirol errichtet, die im Jahre 1898 auf Wunsch und Betreiben des 
Fürstbischofs Dr. E. K. Valussi von Trient die Selbständigkeit erhielt. 
Das Kloster Mariengarten war ursprünglich ein adeliger Ansitz, der nach 
seinem ersten nachweisbaren Besitzer, Ulrich dem 
Bloisen, der ihn im Jahre 1307 vom König Heinrich 
von Böhmen und Polen, Grafen von Tirol und Görz, 
zu Lehen erhalten hatte, den Namen Bloshof führte. 
Als dieses Lehen an den Landesfürsten heimgefallen 
war, wurde es von Herzog Leopold von Öster- 
reich 1379 mit dem Rechte, es auch versetzen und 
verkaufen zu können, an Marquard Öder verliehen, 
der im Jahre 1393 den Besitz an Jakob I., Abt von 
Wilten, verkaufte. Bis zum Jahre 1807 verblieb der 
Bloshof ein Eigen der Prämonstratenserabtei Wilten 
bei Innsbruck. Unter der bayrischen Regierung wurde 
das Anwesen feilgeboten und wechselte in der Folge 
"' Die derzeitige Priorin von Marienganen, M. Maria Charitas Thoma, 
fuhrt als persönliches Wappen einen von Blau und Silber geteilten Schild; 
Abb. 45. Wappen von Maria- oben an der Teilungslinie das goldene, strahlende Auge Gottes mit beiderseits 
stem unter der Äbtissin von je drei goldenen filnfstrnhligen Sternen, unten die goldenen Frakturbucbstaben 
Feldbach, Augustin: Fröhlich Ch. und Th. unter diesen ein weißes Devisenband mit der schwarzen Inschrift: 
(i 1871) „CHARITATEM NON DERE LINQUERE".
	        
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