MAK

Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 5)

gerichtete Ge- 
sinnung. 
Das Stu- 
dium der An- 
tike hat einen 
Sinn für Ruhe 
und Propor- 
tionalität ent- 
wickelt, eine 
feine Linien- 
führung und 
Formsicher- 
heit gezeitigt, 
die dem Ge- 
rät und Möbel 
außerordent- 
lich zugute 
kam. „Griech- 
heit, was war 
sie? Adel, Maß 
undKlarheit", 
so drückt der 
Dichter aus, 
was den Kern 
der Frage bil- 
det. Nicht die 
Nachahmung 
alterStileigen- 
tümlichkeiten 
ist das We- 
sentliche, son- 
dern  Be_ Schloß Frain, Schlafzimmer 
freiung vom Schwulst, der Unnatur, der Pose. Wo die antikisierende For- 
menwelt zum Formalismus, zur sinnwidrigen Stilkopie führt, verleitet sie eben- 
so zu Irrwegen wie die kühne Formenfreiheit der Barocke. 
Die Ausführung dieser Werke zeigt die letzten Lebensäußerungen alter 
handwerklicher Tüchtigkeit. Die Maschinenarbeit hat ihren unheilvollen 
Einfiuß noch nicht auszuüben versucht und wo die Mittel reichlich genug 
vorhanden waren, eine tüchtige Handarbeit zu lohnen, ist diese in sehr 
reizvoller Weise zum Ausdruck gelangt. Die Glätte polierter Flächen, die 
immer mehr bevorzugt wurden, zwang zur größten Präzision der Ausführung 
und die Einfachheit und Eleganz der Linien entwickelte eine weitgehende 
Materialbeherrschung in konstruktiver Hinsicht. Eine außerordentlich intim 
entwickelte Porträtkunst spielt beim Schmuck der Wände eine große Rolle.
	        
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