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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 5)

Kunstwerk, so hat auch 
dieses seine „aura", einen 
ganz persönlichen, geheim- 
nisvollen Stimmungskreis, 
worin es lebt und webt 
und von dem ein eigen- 
tümlicher Zauber ausgeht. 
Der Beschauer wird sich 
dem starken Eindruck dieser 
ganz in sich geschlossenen 
Komposition, dieser welt- 
abgewandten inneren Ver- 
sunkenheit kaum entziehen 
können. 
Auch unsere Sammlung 
von Werken der italienischen 
Renaissance wurde im Vor- 
jahre durch die Güte des 
regierenden Fürsten Liech- 
tenstein um eine prägnante 
Arbeit vermehrt. Der quat- 
trocentistische ilorentinische 
Hausaltar (Abb. xo) birgt in 
reichgeschnitztern vergolde- 
ten und bemalten, tempel- 
fassadenförmigem Holzrah- 
men ein in seiner alten Be- 
malung und Vergoldung" 
ziemlich gut erhaltenes Stuck- 
relief mit einer Darstellung 
der Madonna, die hinter einer 
Brüstung stehend gedacht 
ist, auf der der nackte Bam- Abb. m. Madonna. bernaltes Stuckrelief in der Art des Luca 
. .. della Robbia (Geschenk des regierenden Fürsten von und zu 
bmo, von den Handen der Lmhtmmin) 
Mutter gestützt und mit den 
eigenen Händchen an ihrer Brust einen Halt suchend, weit ausschreitend 
sich fortbewegt. In der Gewandung, der vollen Bildung der Formen und 
manchem stilistischen Detail ist diese Arbeit aufs engste mit dem Stuck- 
tondo des Ashmolean Museums in Oxford verwandt, das als das früheste 
Werk des Luca della Robbia gilt. Von Farben sind auf der Tafel selbst nur 
Blau (Hintergrund und Mantel der Madonna), Rot (Kleid der Madonna und 
die Haare), Gold in den I-Ieiligenscheinen und ein warmer gelblicher Fleisch- 
ton verwendet. Der Architrav des Rahmens ist mit rotgeflügelten Cherubim, 
das Giebelfeld mit einer Kreuzigungsgruppe bemalt.
	        
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