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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 6 und 7)

unserer Tage fehlt es nicht und eine 
souveräne Beherrschung aller mit 
dem Thema zusammenhängenden 
künstlerischen Fragen und Prob- 
lerne macht sich aufs angenehmste 
fühlbar. Vieles Kluge und Tiefe wird 
gesagt, aus einer langjährigen inni- 
gen Vertrautheit mit dem Stoffe 
heraus, mit der doch nirgends ge- 
prunkt wird. Und vor allem scheint 
mir der Ton getroffen und dem 
Wesen Führichs angepaßt; ein 
warmer, oft herzlicher Ton von 
einer epischen Ruhe, die die Lek- 
türe des Buches zu einem behag- 
lichen Genuß macht. Was aber dem 
Autor an männlicher Gestaltungs- 
 
österreichischer 
Frühjahrsausslellung 
Aufsatz, Kristall, glatt, mit schwarzem Dekor, ausgeführt 
von Meyrs Neffen 
Kunstgewerbe. 
kraft abgehen mag, mit der er die Elemente seines Buches in eine einheitliche 
Form hätte zwingen können, das ersetzt er durch die weibliche Tugend der 
feinsten Anschmiegsamkeit. Wollte ich im Stile der Nazarener schreiben, so 
müßte ich sagen: wie Johannes an die Brust des Herrn, so hat er sich 
der Kunst Führichs ans Herz gelegt und hört ihre innersten Pulse pochen. 
5131,13 TgAJG-UNG 012,8 DEUTSCHEN WERK- 
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IE V. jahresversamrnlung des Deutschen Werkbundes 
fand vom 6. bis g. Juni d. J. in Wien statt. Der 
DeutscheWerkbundisteinArbeits-undErziehungs- 
bund. Nach den Statuten ist sein Ziel „die Veredlung 
der gewerblichen Arbeit im Zusammenwirken von 
Kunst, Industrie und Handwerk durch Erziehung, 
Propaganda und geschlossene Stellungnahme zu 
einschlägigen Fragen". Der Bund strebt nach 
einer Auslese der besten in Kunst, Industrie und 
Handel tätigen Kräfte, er sammelt alle zur Quali- 
tätsleistung Befähigten und Gewillten, denen die 
gewerbliche Arbeit ein Stück - und nicht das geringste - der allgemeinen 
Kulturarbeit bedeutet, und ist ein Mittelpunkt der Bemühungen, die auf 
Veredlung und Durchgeistigung der industriellen und handwerklichen 
Tätigkeit gerichtet sind. Die Mittel, deren sich der Deutsche Werkbund zur 
Erreichung seiner Ziele bedient, sind: Hebung des allgemeinen Verständ- 
nisses für Qualitätsware, Propaganda durch Wort und Schrift bei Produzenten, 
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