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DIE WAPPEN DER ORDENSSTIFTE UND
ABTEIEN IN STEIERMARK, KÄRNTEN UND
KRAIN so- VON H. G. STROHL-MODLING so
LS weitere Fortsetzung der bereits publizierten
Abhandlungen über die Wappen der Ordensstifte
in Nieder- und Oberösterreich, Salzburg, Tirol und
Vorarlberg erscheinen im folgenden die Wappen
der alten, heute noch bestehenden und der teils neu-,
teils wiedererrichteten Ordensgemeinden in den
drei Kronländern Steiermark, Kärnten und Krain,
von welchen zehn religiösen Niederlassungen das
reguliertelateranensische ChorherrenstiftVorau, die
Benediktinerstifte Admont und St. Lambrecht, die
Benediktinerabtei Seckau, das Zisterzienserstift Reun, alle im Herzogtum
Steiermark gelegen, der Diözese des Bistums Seckau zugehören, während
die Trappistenabtei Maria Erlösung zu Reichenburg, ebenfalls in Steiermark,
der Diözese des Bistums Lavant angehört.
Das Benediktinerstift St. Paul und die Olivetanerabtei St. josef auf
Tanzenberg, beide im Herzogtum Kärnten gelegen, zählen zur Diözese des
Bistums Gurk, das Zisterzienserstift Sittich und die Kartause Pletriach,
beide im I-Ierzogtum Krain befindlich, zur Diözese des Bistums Laibach. Von
diesen Ordensniederlassungen sind nur die Hälfte, nämlich Vorau, Admont,
St. Lambrecht, St. Paul und Reun alte Stiftungen, die übrigen fünf Klöster
sind Schöpfungen unserer Tage. Maria Erlösung zu Reichenburg wurde
1881, Seckau 1883, St. Josef auf Tanzenberg und Sittich 1898, Pletriach
189g von den betreffenden Orden erworben und besiedelt. Sittich und Pletriach
waren schon in alter Zeit Niederlassungen derselben Orden, denen sie heute
wieder angehören. Die Benediktinerabtei Seckau war ehemals ein reguliertes
Chorherrenstift, also Eigentum eines andern Ordens gewesen. Vollkommen
neue Gründungen sind somit nur die Abteien Maria Erlösung und St. Josef.
A. REGULIERTE CHORHERREN.
REGULIERTE LATERANENSISCHE CI-IORI-IERREN.
VORAU.
Wappen: Schild geteilt; oben in Blau Christus mit goldenem Nimbus und
rotem, goldgesäumtem Mantel, in der Linken eine rot-weiß-rote Kirchenfahne
an gelber, bekreuzter Stange haltend, vor ihm kniend, der heilige Apostel
Thomas mit goldenem Nimbus und weißer Kleidung, die Rechte an das
Mal der Brustwunde des Erlösers legend. Unten in Gold ein schwarzer
Klauüügel mit gelber Klaue (Abb. I).
Das im Nordosten der Steiermark in der Nähe des gleichnamigen
Marktes gelegene regulierte lateranensische Augustiner-Chorherrenstift