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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 8 und 9)

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im zweiten und dritten das Stammwappen der Trattner und im vierten die 
beiden Pastorale. Auch Abt Johann Heinrich Stadtfeld viertet einmal den 
Schild und setzt in das erste und vierte Quartier das L, in das zweite und 
dritte die Pastorale. 
In einem Missale der Stiftsbibliothek (XXVII. a: 5) finden wir zum 
erstenmal eine Angabe der Wappenfarben. 
Das Feld wird da rot, das L silbern, die Pastorale golden tingiert. 
Neben Rot tritt später auch Blau auf, doch ist der Gebrauch dieser 
Wappenfarben als sehr schwankend zu bezeichnen. Das steiermärkische 
Wappenbuch von Zacharias Bartsch, 
x 567, gibt für St. Lambrecht im 
blauen Felde ein goldenes L allein 
als Wappenbild an. 
Mit der Wiedereröffnung des 
Stiftes im Jahre 1802 kam endlich 
auch in die Wappenfiihrung etwas 
Ruhe und Stetigkeit. Der rote 
Schild wird durch eine silberne 
Binde geteilt, oben erscheinen die 
Pastorale, unten der Buchstabe L. 
Man hatte wahrscheinlich aus Dank- 
barkeit für die Wiedererrichtung des 
Stiftes durch Kaiser Franz II. für die 
beiden Wappentiguren den österrei- 
chischen Bindenschild als Grundlage 
gewählt. Der jetzt regierende Abt, 
Severin Kalcher, ließ sich sein per- 
sönliches Wappen? vereint mit jenem 
des Stiftes durch ein Wappenplakat 
vom  März X908 bestätigen" Die Abb.n. Benediktinerstift SLPnul 
zwei Pastorale im oberen Felde und 
hinter dem Schilde haben verschiedene Erklärungen gefunden. Der bekannte 
I-Iistoriograph und jetzige Archivar des Stiftes, P. Othmar Wonisch, ist der 
Meinung, daß die zwei Pastorale zur Exemtion des Stiftes im Bezuge stehen 
könnten. Die Äbte von St. Lambrecht übten nämlich eine doppelte Juris- 
diktion aus, die eine über die Stiftsangehörigen, die andere über die zum 
Quasiordinariatssprengel St. Lambrecht gehörigen Priester und Laien. 
Auf zwei in Marmor gemeißelten Wappen des Abtes Valentin Pierer 
an der Außenseite der Schloßkapelle in St. Lambrecht (x535) erscheint je 
ein Helm, der mit einer Mitra geschmückt ist. Ich möchte aber trotzdem 
die Mitra, wenngleich sie auf dem Helme placiert ist, nicht als wirkliches 
  
  
 
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' Es ist ein sogenanntes „redendew Wappenbild: in Blau auf grünem Hügel ein weißer, rauchender 
Kalkofen, der Rauch mit einem goldenen Tntzenkreuzchen, der Hügel mit den goldenen Lettern des Wortes 
"CALX" belegt. 
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