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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 8 und 9)

'wurde das Kloster mit ansehnlichen 
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neuen Stiftung. Am 1. Mai 1091 
Dotationen dem ersten Abte Wezilo 
(1091 bis 1 115) übergeben, im Dezem- 
ber 1093 auch die Kirche vollendet. 
Zwei Jahre darauf starb Engelbert, 
dessen Stiftung vom Papste Urban II. 
109g die Bestätigung erhielt. 
Der Nachfolger Wezilos war 
Abt Bruno (1115-1138), ein Enkel 
des Stifters, unter dessen Regierung, 
wie leicht begreiflich, der Besitzstand 
desKlosters sich reichlich vermehrte. 
Papst Alexander III. verlieh d. d. Ve- 
nedig, 4. Juni 1 177 dem Abte Pilgrim 
(Peregrin) und seinen Nachfolgern 
den Gebrauch der Infel, Papst Cöle- 
stin III. d. d. Rom, 8. Oktober 1195 
dem Abte Ulrich I. Infel, Ring und 
das Recht, kirchliche Gewänder zu 
weihen. 
Der Palmsonntag des Jahres 
 War ein großer Unglückstag Abb. 13. Benediktinerabtei Seckau 
für St. Paul gewesen; das ganze 
Gebäude wurde ein Raub der Flammen. Kaiser Maximilian I. fügte dem 
Stifte unbedacht einen großen, nachhaltigen Schaden zu, indem er 1515 dem 
Kloster St. Paul seinen Rat Ulrich Pfinzing als Abt aufoktroyierte. Dieser 
Mann, der erst 1516 Priester wurde, brachte das Stift dem Untergange nahe. 
Als er im Jahre 1530 seine Stelle niederlegte und weiterzog, war das Kloster 
total geleert. 
Obgleich sich die nachfolgenden Äbte alle Mühe gaben, die finanziellen 
Verhältnisse zu bessern. war es nicht möglich, der Schuldenlast völlig Herr 
zu werden. 
Am 4. November 1782 war bereits vom Kaiser Josef II. die Aufhebung von 
St. Paul bestimmt worden, doch erfolgte die endgültige Durchführung der- 
selben erst im Jahre 1787. Der Besitz wurde dem Religionsfonds überwiesen. 
Im Jahre 1809 übergab Kaiser Franz I. von Österreich St. Paul wieder 
dem Benediktinerorden, und zwar dem Fürstabt Berthold Rottler vom 
Reichsstifte St. Blasien im ehemaligen habsburgischen Breisgau, das 1806 
säkularisiert worden war, worauf die Mönche in Spital am Pyhrn in Ober- 
österreich eine Unterkunft gefunden hatten. 
Das ursprüngliche Wappenbild des Stiftes St. Paul war das silber-rote 
Schach der Spanheimer gewesen, das auch heute noch als kleines Wappen 
des Stiftes im Gebrauche steht (Abb. 12). 

	        
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