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Full text: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 10)

 
Stiftskirche St. Peter, Salzburg, Dekoration vom Jahre 1754 
auf, als in Frankreich Ludwig XV. und der nach ihm benannte Stil zur 
Herrschaft gelangt, so in dem im Jahre 1724 von I-Iildebrandt vollendeten 
Belvedere, dessen Innenausstattung allerdings unter Mitwirkung eines 
Franzosen, Le Fort du Plessy, zustande gekommen ist, während Hildebrandt 
nachweisbar nie in Frankreich war. Ähnliche der Zeit vorauseilende künst- 
lerische Ausdrucksformen Hildebrandts Finden sich schon im Palais Daun 
(Kinsky), das bereits 1713 so ziemlich fertig war, und teilweise noch in dem 
vielfach umgebauten Palais Harrach, wo wir schon das naturalistische 
Rankenwerk sehen, das späterhin sich in der Plafonddekoration immer 
reicher entfaltet. Die politischen Ursachen, welche dem Eindringen fran- 
zösischer Kunsteinflüsse lange Zeit stärker entgegenwirkten, als dies in 
Deutschland der Fall war, wurden bereits erörtert. 
Als Maria Theresia vier Jahre nach ihrer Thronbesteigung an den 
Ausbau des von Fischer von Erlach unvollendet gelassenen Lustschlosses 
Schönbrunn schritt, wird Pacassi damit betraut, welcher aus einer Görzer 
italienischen Steinmetzenfamilie stammte. Die Baugeschichte von Schönbrunn 
geht bis auf Maximilian II. zurück, unter dessen Regierung 1569 an der 
Stelle des heutigen Schlosses eine Burg (Katerburg, Gatterburg) mit Tier- 
garten errichtet wurde. 1637 übergibt Ferdinand II. diese Burg seiner 
Mutter, der Kaiserinwitwe Eleonore, mit der Verpflichtung der Abgabe von 
Trinkwasser aus der dortigen Brunnstube an die kaiserliche Burg in Wien; 
1655 wird die Burg zum erstenmal als Schönbrunn bezeichnet. 1651 
wurden hier große Opern aufgeführt, Bühne und Dekoration vom Architekten
	        
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