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was aus einer Urkunde vom selben Jahre über den Verkauf des kaiserlichen
Rentamtes Wiener-Neustadt an den Bischof Graf Hallweil um den Betrag
von 43.000 Gulden hervorgeht, welche Summe für die Fortsetzung der
Bautätigkeit am Schönbrunner Schlosse benötigt wurde. Der Fischersche
Grundplan wurde im wesentlichen dadurch abgeändert, daß in die Hauptachse
die große Durchfahrtshalle gelegt, der Bau um ein drittes Stockwerk erhöht
und an Stelle der ursprünglichen durchwegs flachen Bedachung ein steiles
Dach gesetzt wurde. Die uns allen bekannte Außenansicht des Bauwerkes
ist ein Werk der franziszeischen Zeit, in welcher der Hofarchitekt Amon
in den jahren 1817 bis 1820 die Säulenschäfte der Fassaden verlängerte
Sehubladkasten aus dem kaiserlichen Lusxschloß Schönbrunn (l-lofmobiliendepot)
.und die Kapitäle bis zu den Tragsteinen emporgeführt hat. Eine Zurück-
führung der Fassade auf ihren ursprünglichen Zustand, die in neuerer
Zeit erwogen worden ist, würde doch nur wieder ein Surrogat des
ehemaligen Bauzustandes ergeben. Die großzügige Parkanlage, deren Voll-
endung unter dem Einüusse des Gemahls Maria Theresias durch den
Holländer Steckhoven erfolgte, geht auf jenen großen Gartenkünstler Trehet
zurück, welchem die barocke Gartenarchitektur Wiens so viele Impulse ver-
dankt. Kaiser Franz war es auch, der 1752 den Tiergarten errichten ließ und
auch an der Schaffung des botanischen Gartens großen Anteil hatte.
Die innere Einrichtung des Schlosses, die Ausstattung der Wände und
Plafonds, die reichen Boiserien und das Ameublement, soweit es noch erhalten
und nicht durch Erneuerung der Vergoldung und der Lackarbeit seines