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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 10)

holz- (Vegetin-) Zimmer, welches 
das technische Können des 
heimischen Kunsthandwerkes 
in der Behandlung des Holzes, 
Schnitzarbeit und Vergoldung 
in überraschender Weise dartut. 
Verwandt und ebenfalls in 
allen Einzelheiten mit unüber- 
trefflicher Delikatesse durchge- 
führt ist das an den Gobelinsaal 
in Schönbrunn stoßende Rosen- 
holzzimmer, ebenfalls aus chine- 
sischem Vegetinholz, die Lam- 
beries braun eingelegt, die Wän- 
dein gleicher Weise gestaltet, mit 
reich vergoldeten bizarr geform- 
ten Feldern in Kartuscherahmen, 
welche auf Pergament gemalte 
indische Genre- und Kriegs- 
szenen sowie Darstellungen von 
Damen bei der Toilette enthal- 
ten. Von unübertreBlicher Gra- 
zie sind die Supraporten und 
das mit Gitterwerk, Kartuschen 
und Girlanden geschmückte 
Spiegelgewölbe. Das benach- 
barte Miniaturenkabinett zeigt 
an den Wänden Rocaillerahmen 
mit Aquarell- und Gouacheminiaturen, Kopien niederländischer Gemälde 
und eigene Malereien von Kaiser Franz aus dem Jahre 1764 und von 
der Erzherzogin Maria Christine. Das südlich vom Vegetinzimmer befindliche 
Porzellanzimmer hat Lamberies und Wände aus weiß lackiertem Holz mit 
blau und weiß gemalten Ornamenten, die Teilung der Wände ist durch 
Gitterwerk mit Blumengirlanden darüber mit chinesischen Schirmen 
bewerkstelligt. Auch hier sehen wir wieder Arbeiten von Kaiser Franz und 
der Erzherzogin Maria Christine, Tuschzeichnungen nach Boucher und 
andern, außerdem sind an den Wänden vier Porträtreliefs (des Kaisers, der 
Erzherzoginnen Elisabeth und Christine und des Herzogs Albert) angebracht. 
Eines der reichsten Zimmer des Schlosses ist das ganz mit Holz verkleidete 
Vieux Laque-Zimmer, welches zahlreiche in Gold auf Schwarz gehaltene 
chinesische Lackbilder (Landschaften, Blumen- und Vogelstücke) enthält; die 
Decke ist aufs reichste mit Festons und Zweigen geschmückt. Es ist jener 
Raum, in welchem sich das große Porträt Franz I., ferner das berühmte 
Doppelbildnis josefs und Leopolds aus dem Jahre 176g von Battoni und das 
Schrank aus dem Stifte Schlägl, Oberösterreich
	        
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