bibliothek, Sommerrefektorium), in Wilhering (Inneres, Kanzel und Chor-
gestühl von Johann von Zell aus dem Rheingau). Das kirchliche Rokoko-
möbel, wovon in Tirol, Oberösterreich, Steiermark noch manch gutes Stück
vorhanden ist, zeigt entweder reichste Rocailleschnitzerei aus dem Kerne
des Holzes heraus-
gearbeitet oder freie
durchbrochene
Schnitzerei in der
fröhlichsten Rok0k0-
phantastik ist auf das
Möbel aufgelegt und
aufgesetzt (Beicht-
stuhl in Viecht von
Bildhauer Wissel,
Propststuhl in Spital
am Pyhrn).
Das österreichi-
sche Profanmöbel
der Zeit ist in zahl-
f ellos österreichischer
Provenienz dem fran-
zösischen verwandt,
vielfach aber ganz
anders in Aufbau
und technischer Be-
handlung, und dies
um so mehr, je volks-
tümlicher der Maria
Theresien-Stil wird.
Die Entwicklung des
Wiener R0kokomö-
bels aus dem Wiener
Spätbarockmöbel
wird uns klar, wenn
Schönbrunn, Gloriette, Durchblick Wir die ursPrüngliche
Einrichtung des Bel-
vederes betrachten, wie sie uns in den Kleinerschen Stichen des Spiegel-,
Service- und Vorzimmers entgegentritt. Daß I-Iildebrandt an dem Entwurf
dieser Möbel beteiligt war, ist wohl anzunehmen, die großen Baukünstler
der Zeit und auch die Maler, wie D. Gran, haben sich solchen Aufgaben
stets unterzogen. Die Schnitzerei ist weniger entwickelt als in Frankreich,
reiche Holzvergoldung ersetzt die Bronze. Nirgends verleugnet das
österreichische Rokoko bei allem Schwung und Reichtum der Formen ein
reichen Stückenzwei- .