barocke, so am Belvedere und in Schloßhof, welche aus der Hofschlosserei
hervorgehen, an der der aus Tirol stammende, in Graz ausgebildete
]. G. Oegg tätig war; mit B. Neumann hat er am Würzburger Schlosse
gearbeitet und trat früh in Beziehungen zu Hildebrandt. Großen EinHuß übt
auch F. S. Schmittner, dessen weitverbreitete Entwürfe das Laub- und
Bandelwerk fortbilden, die gebrochenen Linien durch rundliche ersetzen
und tief ausgeschnittenes, freies Ran-
kenornament bevorzugen, womit der
Übergang zum Rokokostil gegeben
ist. Die Schönbrunner und Hetzen-
dorfer Gitter, die Gitter in der Wiener
Dominikanerkirche und in der Salz-
burger Peterskirche beweisen, wie
sich auch das Eisen unter geschickten
Händen zur graziös phantastischen
Formensprache des Rokoko bequemt.
Hoch entwickelt ist auch die Stick-
kunst, in welcher wie in alten Zeiten
Berufsstickerei und Damenarbeit tech-
nisch auf gleicher Höhe nebeneinander
gehen. Das berühmteste Monumental-
werk der Epoche ist das in Reliefgold-
stickerei gehaltene Bett der Kaiserin
Maria Theresia in der Hofburg. Viele
Klöster und Pfarrkirchen Österreichs
besitzen reiche Paramente, welche
teils von der Kaiserin und ihren
Töchtern selbst gearbeitet sind, teils
Widmungen derMonarchin darstellen,
die nach ihren Angaben geschaffen
werden. Vielfach werden wie schon
im Mittelalter Staatsgewänder für diese
Zwecke umgearbeitet und bestickt.
Eine frühe Stiftung der Kaiserin ist
der Heiligenkreuzer Expositions-
baldachirL Das Krönungsgewand Kai- Stuhl aus dem Schlosse Schloßhof (Hofmobilien-
ser Franz I. finden wir in der Dalma- devot)
tica der Hofburgkapelle wieder, und hier ist der Rokokostil bereits völlig
ausgeprägt. Das Krönungsgewand Maria Theresiens von 1741 ist teil-
weise in der Kasel von Szatmar verarbeitet, Gold- und Silberstickerei
auf weißem Brokat. Und in zahlreichen, von der Kaiserin und ihren
Töchtern selbst hergestellten Paramenten, so in der Kasel, welche
Maria Theresia 1757 persönlich nach Mariazell überbrachte, sehen wir
die charakteristische Technik geknoteter und kettenartiger Seidenschnürchen