Ausstellung für kirchliche Kunst. Nische für die Kirche zu Ebelsberg (Maler Leopold Forsmer und Bildhauer
W. Borrmaun)
Was an der Arbeit besonders erfreut, ist, daß sie, wie gesagt, streng
und ruhig wirkt, aber nicht hohl und schematisch, nicht unreif wie manche
primitiven Schöpfungen, nicht erstarrt wie greisig-byzantinische, nicht bloß
dekorativ, wie vielfach orientalische Kunst. Es lebt, wenn wir so sagen
dürfen, in dem Ganzen ein gedämpfter Individualismus.
Ungünstig bei der jetzigen Aufstellung ist, daß die Köpfe beschattet er-
scheinen und daher weniger mitsprechen als die Körper. Es ist eine sehr
verwickelte Reihe äußerer Umstände, die zusammen diesen Mißstand her-
vorgerufen haben; in der Kirche selbst, die zwiefaches hohes Seitenlicht hat,
wird sich dieser Mangel wohl nicht ergeben, und es werden auch die hier
fast zu zart erscheinenden Figuren etwas kräftiger wirken.
Der untere Teil des Mosaiks ist gleichfalls nach Andris Entwurf mit
reichem ansteigenden Rankenornament gefüllt, von großen einfachen Linien
und Farben.
Das Ganze verschmilzt so zu einem ruhigen, feierlichen Hintergrunde
für den Altar. Dieser tritt aber mit Recht als die Hauptsache hervor. Er ist ein
Werk des Architekten Holub, der sich hier bemüht hat, der Idee des Altars
recht klar zum Ausdruck zu verhelfen. Der Altartisch und das Tabernakel
bestehen aus bläulich-weißem Marmor, zum Teile mit eingelegten farbigen
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