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Reliefs. Bei diesem Kanzelmodell war es erfreulich zu sehen, daß esin unserer
zerklüfteten Zeit doch Kunstwerke geben kann, bei denen weitere Kreise
zu einem einheitlichen Urteile gelangen. Alle Stimmen, die wir gehört haben,
waren darüber einig, daß sich das Werk in den romanischen Dorn sehr
passend und würdig einordne und doch einen selbständigen Charakter trage.
Auch der Fürstbischof war durchaus dieser Meinung und hatte nur den
Wunsch, bei den Teilen zwischen Fuß und Brüstung einige Vereinfachungen
durchzuführen, eine Meinung, zu der übrigens auch die Künstler selbst nach
der Ausführung des Modells gelangt waren; man hatte das Modell ja eben
gemacht, um mögliche Verbesserungen erkennen und bestimmen zu können.
Wenn dieses Werk erst in Marmor ausgeführt ist, wird es natürlich viel
lebendiger wirken; auch wird
die Schalldecke, die wegen der
schlechten Akustik des Domes
sehr groß gehalten werden muß,
in der Ausführung in Holz viel
leichter erscheinen.
Gegenüber der Kanzel ist
eine lebensgroße I-Ierz-Jesu-Sta-
tue aufgestellt, die einen in Rom
lebenden Österreicher, Ignaz
Weirich, zum Urheber hat. Zur
Ausführung wurde Terrakotta
gewählt, um die Statue leicht
in beliebiger Zahl wiederholen
zu können. Es wäre jedenfalls
ein gewaltiger Fortschritt, wenn
dieses Werk recht häufig an die
Stelle der heute üblichen Herz-
Jesu-Statuen träte.
Die Seitenwände desHaupt-
raumes sind hauptsächlich mit
großen Kartons von Professor
Josef v. Mehoffer bedeckt. Wir
sehen da einige Entwürfe für
Glasgemälde der Kathedralen
zu Krakau und zu Freiburg in
der Schweiz. Durch die Kartons,
in denen das Leuchten der Far-
be fehlt, kann natürlich ein Haupt-
reiz der Arbeiten nicht hervor-
treten, den man jedoch deutlich
an einem nach Mehoffers Ent-
u Ausstellung für kirchliche Kunst. Pluviale, Stoff entworfen
würfen ausgefuhrten Glasfenster von 10m Zctti, ausgeführt von A. Flemmich a Söhne in Wien