nach beiden Seiten hin das Beste geleistet worden ist. Die goldig schim-
mernden roten und violetten Meßgewänder haben jenen eigentümlichen
Farbenzauber, wie wir ihn zum Beispiel auf raffaelischen Bildern Finden, wir
dürfen aber wohl sagen: noch um einen Grad feiner als bei den Stoffen der
Renaissance, da die Spinn- und Webetechnik inzwischen doch Fortschritte
gemacht hat. Es ist bei diesen wie
bei allen ausgestellten Meßgewän-
dern auf die Verwendung besten und
unbeschwerten, darum haltbaren,
weichen und leichten Seidenfadens
gesehen worden, und auch das Gold-
gespinst ist von wunderbarer Fein-
heit und Güte. Es ist so erreicht
worden, daß zum Beispiel das vio-
lette Meßgewand samt den in Gold
geklöppelten Borten nur 370 Gramm
wiegt. Auch möge auf die schöne
weite Form der roten Kasel hinge-
wiesen werden. Es sei weiter die
einfache Art der Borten dieses Ge-
wandes hervorgehoben. Die Besätze
sind hier aus dem allgemein verwen-
deten Stoffe gebildet, nur daß bei
ihnen die goldigere Rückseite nach
vorne tritt. Ähnlich ist übrigens eine
der ausgestellten Dalmatiken in an-
spruchsloser und doch wirkungs-
voller Weise geschmückt worden.
Diese ausgezeichneten Stoffe hat
Flemmich in Wien und Römerstadt
geliefert.
Auch die weiße Kasel, die Reich
gezeichnet und Backhausen ausge-
führt hat, wirkt mit dern Monogramm
Christi und den einfachen Kreisen
Ausstellung für kirchliche Kunst. lhuribel, Berndorfer herum Sehf gfoß und edel. Deysdbe
__ Metallwarenfabrik Entwurf ist übrigens mit geringer
Anderung, aber etwas größerer Abmessung der Rapporte noch an einem andern
Gewande verwendet. Das grüne Meßgewand Seiner Heiligkeit endlich ist in
einer frei verteilten Stickerei, grün auf grünem Grunde, von der bereits
genannten Wiener Produktivgenossenschaft ausgeführt; durch dicht aneinan-
der gerückte und doch frei verteilte Blüten ist eine sehr lebendige und dabei
ruhige Wirkung erzielt. Wir wollen noch erwähnen, daß die ausgestellten Plu-
vialien auch wieder auf die edlere alte Form, besonders auch auf die wirkliche