Mancher hat es übrigens als besondere
Feinheit empfunden, daß das Taber-
nakel und die Exposiüonsnische, die
doch eigentlich keine unmittelbar zum
Altar gehörigen Dinge sind, von diesem
auch im Material und in der Farben-
Wirkung geschieden erscheinen. Wir
sind überzeugt, daß das Empfinden da-
für auch beim Künstler unbewußt mit-
gewirkt hat, da wir verfolgen konnten,
wie organisch sich ihm dieser ganze
Altar aufgebaut hat. Er wird St. Peter
jedenfalls zur Zierde gereichen und ein
würdiges Denkmal seines kunstfreund-
lichen Seelsorgers sein.
Der nächste Raum der Ausstellung
bildet eine Art Vorhalle zu einem weiter-
hin folgenden Saale von kapellenähn-
licher Ausgestaltung. In dieser Vorhalle
ist ein schönes Antependium ausgestellt,
das Bildhauer Six entworfen und in
Metall getrieben hat; es ist derselbe
Künstler, der auch die Medaille des
Eucharistischen Kongresses geschaffen
hat. Darüber sind Teile eines Kreuz-
weges von dem Prager Bildhauer Ladis-
laus Kofranek, sehr ernste und würdige
Arbeiten. Bei der endgültigen kerami-
schen Ausführung wird es sich mit
Rücksicht auf das Volksempiinden viel-
Ausstellung für kirchliche Kunst. Taufstein (Mar-
mor, Eisen und Bronze), ausgeführt an der Bau- lelchä aber empfeällen, elnne mehrfarbige
und Kunsthandwzrkerschule w m... Ausfuhrung zu Wahlen. Fur den Kenner
wirken die Reliefs jedoch auch heute
schon sehr überzeugend. Eine treffliche Arbeit ist in diesem Raum ferner
ein für Brünn bestimmtes marrnornes Taufbecken mit schmiedeeisernem
Deckel und Bronzetigur darauf, eine hervorragende Leistung der k. k. Fach-
schule in Bozen, die in der Ausstellung überhaupt ausgezeichnet vertreten
ist. Die Plastiken im besonderen sind Werke eines jungen Mannes, der,
aus dem einfachen Handwerke hervorgegangen, nun an der Schule seine
Vollendung erhält; er vermochte diese schwierigen Arbeiten in der freien
Zeit, die ihm der Heeresdienst ließ, zustande zu bringen. Man sieht immer
wieder, daß im Tiroler Volke wirkliche Kunstbegabung schlummert und nur
geweckt zu werden braucht, um Anerkennenswertes zu schaffen. Auch eine
schöne Fahne der früher genannten Wiener Produktivgenossenschaft und