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Volltext: Ausstellung von Gläsern des Klassizismus, der Empire- und Biedermeierzeit

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ihm um 1840. Während die Silbergelbätze eine der Form 
und dem sonstigen Schmuck der Gefäße angepaßte, immer 
reizvolle Verwendung fand — zahlreiche Pokale und Becher 
der Ausstellung legen hiefür Zeugnis ab — ist mit der 
Rubinfärbung arger Mißbrauch getrieben worden. Sie kam 
bei der Erzeugung ärmlichster Handelsware bis zum Über 
druß zur Anwendung. Auf der Ausstellung erscheint sie 
nur durch wenige, bessere, Stücke vertreten. Indem wir 
auf die Färbung mittels Lasurfarben übergehen, müssen 
wir zu Kothgasser zurückkehren. Er bereits benützte bei 
einigen seiner Gläser solche Farben (Nr. 173—175) und 
radierte aus ihnen Ornamente heraus. Eine besondere, aus 
der Zeit um 1830—1840 stammende Gruppe von Gläsern 
solcher Art, mit radierten Ornamenten, in Verbindung mit 
damasziertem Schwarz, sondert sich von den übrigen ge 
strichenen Biedermeiergläsern scharf ab. Bei den letzteren 
bildet die als ein dünner Hauch auf dem Glase liegende 
Lasur zumeist den Grund lür allerhand gravierte Ornamente. 
Doch wird sie auch zu einer, freilich nicht immer geschmack 
vollen Färbung ganzer glatter P'lächen benützt. 
Noch auf zwei besondere Gruppen des P'arbenglases muß 
die Aufmerksamkeit hingelenkt w'erden: auf das Hyalith 
und Id thyali n h Siegellackrotcs, auch marmoriertes, Glas 
ist schon im 18. Jahrhundert hergestellt worden (Nr. 866 
bis 868). Im 19. Jahrhundert haben sich vor allem die gräflich 
Bouquoischen Glashütten von Gratzen, Georgenthal und 
Silberberg hervorgetan. Durch Schliff und Vergoldung 
wußte Bouquoi diese Arbeiten zu veredeln. Die Aus- 
‘ Gustav E. Pazaurek, Ilyalith aus Lithyalin. Der Cicerone,, 
Leipzig, XIV (1922) p. 221 f.
	        
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