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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 11)

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Visionären paßt, wie gesagt, auch die hauchartige Farbe. Es mag ja 
manches an Puvis de Chavannes erinnern; ist das aber etwas Schlimmes? 
Es wird trotzdem niemand die Eigenart des Werkes leugnen können. 
Ein farbig sehr reizvolles Herz-Jesu- und ein Herz-Mariä-Bild von 
Mehoffer sowie einige treffliche Arbeiten von Maszkowski und jastrze- 
bowski in diesem Raume legen wieder Zeugnis ab von der Eigenart pol- 
nischer Auffassung. 
Zu beachten wäre in diesem Raume dann noch das Antependium aus 
Klosterneuburg, das nach Entwürfen aus der Schule Professor Kolo Mosers 
im Stickereiatelier der Wiener Kunstgewerbeschule unter Leitung des Fräulein 
Rothansl ausgeführt ist. Dieses Stück gehört einem ganzen Ornat an, der im 
Museum schon aus- 
gestellt war. Man 
glaubte aber die 
Hauptstücke, die Ka- 
sel und das Antepen- 
dium, hier in ande- 
rem Zusammenhan- 
ge noch einmal vor- 
führen zu sollen. 
Besonders das Ante- 
pendium macht ei- 
nen sehr prächtigen 
Eindruck; auch ist 
hier der stark archi- 
tektonische, in man- 
chem fast an Metall- 
arbeit erinnernde 
Eindruck wohl am 
Platze. Der Raum 
umfaßt dann noch einige Vitrinen mit einer ganzen Reihe kleinerer Objekte, 
unter denen wir die schönen Glasarbeiten Lobmeyrs erwähnen; dieser hat 
übrigens, ebenso wie Bakalowits, auch hervorragend gelungene Altarvasen 
beigestellt. Wir verweisen ferner auf die kirchlichen Leinendamaste 
von Norbert Langer und Söhne in Deutsch-Liebau, auf Schriftproben aus 
der Schule des Professors Larisch und auf eine gestickte Mitra. Diese letztere 
ist wieder in der edlen älteren Form, nicht von der späteren übermäßigen 
Höhe, mit flachgetriebenen Metalldarstellungen des Heilandes und der zwölf 
Apostel geziert; die Stickerei und Montierung ist in der mehrfach genannten 
Produktivgenossenschaft ausgeführt. Die Treibarbeiten sind ein Werk Eugen 
Meyers, eines Schülers der Wiener Kunstgewerbeschule. 
Ein Hauptstück der Ausstellung haben wir noch nicht erwähnt, die 
Mariazeller Monstranz, dieselbe, die bei der Festprozession des Euchari- 
stischen Kongresses zur Verwendung gelangt ist. Wir haben in aus- 
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Ausstellung für kirchliche Kunst. Teil eines Kommuniongitters, entworfen von 
Professor Hans Kammler in Dornbim, ausgeführt von Franz Mäser daselbst
	        
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