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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 12)

Callimachus die 
Wandlung zum 
neuen Stil anbahn- 
te und wie seit der 
Rückkehr Peter 
Vischers des Jün- 
geren aus Ober- 
'italien im Jahre 
1508 an dem glän- 
zendsten Erzwerk 
deutscher Kunst 
die neuen Formen 
ihre Reize mächtiger entfalteten, so wird man ohne weiteres auch annehmen 
können, ja müssen, daß der Rotschmiedlehrling Peter Mülich auch in der 
Werkstatt seines Onkels und seiner Vettern aus- und einging und dort das 
neue Wesen kennen lernte. Daß Rännacher, etwa durch venezianische Drucke 
angeregt, wie man vermutete, dem neuen Stil sich zugewandt hätte, scheidet 
mit Hinblick auf diese einfache, durch persönliche Beziehungen zwischen 
Nürnberg und Passau gegebene Sachlage aus. Hat doch auch Passau unter 
seinen plastischen Werken aus jener Zeit der neuen Formenwelt des 
St. Wolfgangsbrunnens nichts Ähn- 
liches an die Seite zu stellen, 
geschweige denn ein Werk aufzu- 
weisen, das als anregender Vor- 
läufer zu denken wäre. Das ver- 
einzelte Werk, das in seinen Mo- 
tiven zum ersten Male schüchtern 
eine Anleihe an das Neue macht, 
ist der Grabstein des erst 1519 ver- 
storbenen joerg Prenczl von joerg 
Gartner bei St. Severin. "' 
Nürnberg bewährt also auch 
hier seine für das Eindringen der 
Renaissance in den deutschen Sü- 
den bedeutsame Vormachtstellung 
an einem Werk, das in seinem Wer- 
degang sogar ein wenig mit Peter 
Vischers herrlicher Schöpfung, 
dem Sebaldusgrab, gemein hat. 
Eine schwierige Frage bleibt 
es nun freilich, des näheren zu 
 
Abb. 14. Unteransicht des Beckens am St. Wolfgangsbrunnen 
  
Abb. 15. Flacbornarnent " Ph. M. Halm, joerg Gartner, Zeitschrift Abb. 16. Flachornament am 
am Pfeiler des St. Wolf- des Münchner Alzertumsvereines XVlI (1907), Pfeiler des St. Wolfgangs- 
gangsbrunnens Seite 17. brunnens
	        
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