richtet, daran erinnert werden, daß dem Wasser von St. Wolfgang und der
Quelle am nahen Falkenstein von den gläubigen Wallfahrern Heil- und
Schutzkraft gegen Augenleiden zugemessen wurde? (Abb. 5).
Erhalten haben sich, soweit es sich bis jetzt übersehen läßt, außer dem
„Löwen" nur noch zwei Epitaphien, die laut Inschrift Peter Mülich zum
Urheber haben. Sie befinden sich im Chor der Stadtkirche St. Peter und
Paul in Weimar." Das eine ist dem Gedächtnis der Margaretha Johanna,
Tochter Johanns des Beständigen von Sachsen, welche x 535 im Alter von
siebzehn Jahren gestorben ist, gewidmet (Abb. rg). Es beschränkt sich auf
eine einfache Erzplatte, welche oben in sechs Distichen die Inschrift in
Frührenaissance-Antiqua trägtfh" In das untere Feld ist das sächsische
Wappen mit weithinßu- '
tender Helmdecke gestellt.
Der einfache Rahmen ist
oben in der Art eines go-
tischen Wasserschlags
profiliert, auf dem eine
Bekrönung von wenig
verstandenen schwammi-
gen Akanthusblättern in
symmetrischer Anord-
nung sitzt, aus denen sich
eine Spiralranke mit ei-
ner Traube entwickelt.
Am unteren Rande ist
das Werk bezeichnet:
DIS WERCK HAT GE-
MACHT PETER MV-
LICI-I ZV ZWICKAV.
Das zweite Epitaph
ist dem Prinzen Johann
Ernst, dem dritten Sohn
Johann Friedrichs des
Großmütigen, gestiftet,
der kaum fünf Wochen
"' M. Andree-Eysn, Volks-
kundliches, xgro, S. 2, und R. Andrea.
Votive und Weihegahen, 1904, S. 25.
'"' S. Bau- und Kunstdenk-
mäler Thüringens, bearbeitet von P.
Lehfeldt. Heft XVIII, Großherzogtum
Sachsen-Weimar-Eisenach, Amtsge-
richt Weimar, 1893, S. 338 und 33g.
"k" Die Inschrift beiA. Schöll,
Weimars Merkwürdigkeiten einst und
jerzx, r857, S. 40. Höhe der Plane Abb. zo. Bronzeepiraph des Johann Ems: von Sachsen, "r 1535, in
P27 Meter, Breite 077 Meter. der Stadrkirche zu Weimar
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