stammenden Innenräume geben den charakteristischen Eindruck vor-
nehmer Raumgestaltungen, die uns durch starken Stimmungsgehalt an-
sprechen. Ihre relative Unberührtheit und Einheitlichkeit sichert ihnen
einen besonderen Wert, weil ja gerade diese Periode der deutschen Renais-
sancezeit so selten an wohlerhaltenen Denkmälern der Wohnungskunst
höherer Stände studiert werden kann. Die künstlerische Veranlagung des
bedeutenden Herrschers, der sie schaffen ließ, sicherte ihnen auch einen
Persönlichkeitsreiz und eine Geschmacksreife, welche die folgenden Perioden
in Dänemark immer mehr vermissen ließen.
Die Barockzeit hatte im Norden keinen so bedeutenden Widerhall
gefunden wie an den katholischen Höfen Europas. Erst das ausklingende
XVIII. Jahrhundert und das beginnende XIX. Jahrhundert haben in Däne-
mark eine künstlerische Blüte erlebt, deren Abhängigkeit von Frankreich
stark hervortritt. Kopenhagen selbst ist noch reich an Denkmälern dieser
Zeit; namentlich der bürgerliche Hausrat des Empire und Biedermeier ist
sehr verbreitet und eingelebt. Er zeigt eine mehr nüchterne und einfache,
aber dessenungeachtet vornehm ruhige Variante der von England und
Frankreich ausgegangenen Bewegungen.
Zimmer Christians V. (1670-1699) in Schloß Rosenborg