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wurden. Die
alte Bauwei-
se der Möbel
und des
Wandgetä-
fels mit seiner
I-Iolzver-
schwendung,
den starken
zimmer-
mannsmäßi-
gen Pfosten
und Bohlen,
die auf Rah-
men und Fül-
lungswerk
verzichten
können, ist
bis in die spä-
teRenaissan-
cezeit im
Bauernhaus
zu Fmden.Der
späterimmer
freierwerden-
de Schwung
der Linien
und Formen
vermag nur
in sehr abge-
schwächter
Form das
Rahmenwerk und die freien Stützen zu beleben. Dadurch, daß die Raum-
beschränkung und das bescheidene Höhenverhältnis nie verändert werden
konnten, blieb auch das eingebaute Möbel vorherrschend und wo freie
Schränke, Öfen, Uhrkästen auftreten, sind sie von einer Schwere und Stramm-
heit, daß sie dem architektonischen Rhythmus keine Unterbrechung zufügen.
Auch das Sitzmöbel mit dem Vorherrschen der Bankform oder dem
breiten Lehnstuhl, der oft kräftige Schnitzarbeit trägt, bewahrt uralte Grund-
formen, die mitunter an die ältesten Kirchenmöbel des Nordens erinnern.
Wo aber die Stilformen der höheren Kreise eindringen, werden sie um-
gesetzt und verarbeitet. b
Das bietet einen Hauptreiz der Bauernkunst, daß sie von außen ein-
wirkende formale Einflüsse in ihrer Weise zu übersetzen vermag, ohne zur
Aus dem nationalhistorischen Museum in Frederiksborg
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