der Evangelienseite feiert in poetischer Form die Ver-
dienste des trefflichen Mannes:
„Christophorus Baro de Zelking Marmore clausus
Militiae ac generis Gloria magna sui,
Aedibus in propriis, quas condidit, ipse quiescit,
Spiritus ad superos Regna beata tenet.
Plura suis voluit sie commendare diebus,
Extinctus meritam concidit ante diem.
Si quis in hoc saxo tanti legis advena nomen,
Non dedigneris dicere vive Deo."
Das dritte Distichon scheint darauf anzuspielen,
daß es Christoph nicht vergönnt gewesen, das Werk,
an dem er mit ganzer Seele hing, von der Vollendung
gekrönt zu sehen. Dies war seinem Sohne Veit" vor-
behalten, der gleichfalls in der Kirche von Kefermarkt
begraben liegt. Die jetzt in der Wand eingemauerte rot-
rnarmorneDeckplatte seines einstigenHochgrabes zeigt
in Reliefdarstellung den Ritter in voller Rüstung, die
Rechte auf der Hüfte ruhend, die Linke am Schwert-
griff. Auch seine Verdienste feiert eine Grabschrift:
„Zelkingae celebri nati de stemmate gentis
Hic recubant Viti membra sepulta senis
Militiae clari pacisque per inclyta facta
Quae sub Caesaribus praestitit ampla tribus.
Multis pro patria bellis interfuit, aulae
Austriacae insenuit munia magna gerens.
Amissum luget plebs subdita. Pauper alumnus
Neptis at hoc posuit pignus amoris avo."
SeinSterbedatum ist nicht überliefert ; es fällt jeden-
falls vor den 5. April 1559.": Der letzte Zelking, der
deslilggggllläfxggsgjgetail) auf Weinberg (Abb. 1 bis 4)"' saß, Hanns Wilhelm,
Landrat in Osterreich ob der Enns, „scheint als eifriger
Protestant -- wahrscheinlich durch die Beziehungen zu seinem Nachbar Georg
Erasmus von Tschernembl, dem Bruder seines Schwagers, kompromittiert -
bei dem Umschwunge, welchen die Lage durch den Einmarsch der Bayern
und die Übernahme der Statthalterschaft durch Herberstorf erfuhr, das Land
verlassen zu haben, doch sprechen, entgegen der bisherigen Annahme, keine
Umstände dafür, daß er über die Grenzen in das Reich hinaus flüchtete. Nur
nach Zelking nahm er seinen Rückzug, wo er dann auch bald, vor dem
18.8.1628 starb"? Die HerrschaftWeinberg aber ging ein Jahr darauf aus dem
i" Vgl. über ihn Hoheneck, a. a. O. 111, S. 864 ff.
i" Starlrenfels, „Der oberösterreichische Adel", S. 588.
' " Die Illustrationen dieses Aufsatzes sind nach im Auftrage des Österreichischen Museums von Bruno
Reiffenslein (Wien) gemachten Naturaufnahmen hergestellt.
1' Starkenfels, a. a. 0., S. 690.