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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 1)

umrahmt, an deren beiden Seiten die streng 
symmetrische Anordnung der welligen Locken 
auffällt, wie auch an den in die Stirne fallenden 
Ringellöckchen. Sowohl bei Josef als bei seinem 
Gegenüber ist der linke Mantelzipfel unter den 
linken Unterarm gesteckt, um einen größeren 
Faltenreichtum zu erzielen. 
Die Gestalt Mariens wird von einem Rund- 
bogen umrahmt, mit Wappenschildern in den 
Zwickeln und einem seitlich angefiickten, reich 
profilierten gotischen Erkertürmchen. Oberhalb 
des Bogens erscheinen vor halb zerfallenen 
rundbogigen Fenstern zwei spielende Engel mit 
Laute und Mandoline; ihre schräg gestellten 
Flügel bilden eine Art Giebeldach über der Gruppe. 
An diesen Torbau schließt sich zur Linken ein 
kleinerer, auf schlanken, profilierten Säulchen 
aufstehender Bogen an, mit einer vierpaßförmigen 
Rosette im fragmentierten Mauerwerk und kleinen 
männlichen Figuren auf den Kapitellen. Unter 
diesem Bogen steht mit gefalteten Händen ein 
ungefiügelter Engel, vollkommen ähnlich den 
Engeln im Schrein, und wendet sich gegen die 
Vordergrundgruppe. Durch den großen Bogen 
hindurch blickt man auf eine Ruinenwand, an 
der ein Wassertrog, eine Raufe mit Heu und faß- 
und kübelförmige Gefäße angebracht sind; vor der 
Raufe stehen fressend Ochs und Esel. Die Ruine 
wird von einem schadhaften Satteldach überragt. 
Zur Rechten dieses Gebäudes öffnet sich der 
Blick in eine freie Landschaft, deren Niveau- 
verschiedenheiten durch die übereinandergeord- 
neten Gruppen weidender Schafe und ihrer Hirten 
angedeutet sind. Der vorderste Hirte links scheint 
den wunderbaren Vorgang im Vordergrund gewahr 
zu werden, ein zweiter, mit dem Kessel in der 
Linken, benachrichtigt den dritten, mit gespreizten 
Beinen dastehenden. Oben sitzt einer im Gelände 
und bläst die Schalmei. Darüber die drei fliegenden 
Engel mit dem Gloria in excelsis-Band; auch ihre 
Gruppe wird von den schräg gestellten Flügeln der 
äußersten Engel giebelförmig eingerahmt. Die Gebäude der Stadt Bethlehem, 
die in den drei dreieckförmigen Ausschnitten im Hintergrund erscheinen, 
sind in ihren Einzelheiten mit sichtlicher Liebe durchgeführt. 
Abb. 33. Heiliger Sxephanus
	        
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