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Direktor des Kupferstichkabinetts Professor Dr. Friedländer, der Direktor des Kunst-
gewerbemuseums Geheimrat Professor Dr. Otto von Falke, Professor Dr. Goldschmidt,
ferner Direktor von Bezold (Nürnberg), Geheimrat Professor Clemen (Bonn am Rhein),
Professor Weizsäcker (Stuttgart), Generalkonservator Hager (München), Direktor Dr. Graul
(Leipzig), Professor Dr. von Schubert-Soldern (Dresden), Professor Dr. Ganz (Basel),
Regierungsrat Direktor Dr. Dömhöffer, Direktor Professor Dr. von Schlosser, Direktor
Dr. Glück und viele andere. Am 3. d. M. fand ein vom Wiener Verein der Kunstfreunde
veranstalteter Begrüßungsabend statt, bei dem der Ehrenpräsident Graf Wilczek die Gäste
in Wien herzlich willkommen hieß und auf die Gleichheit der Bestrebungen der beiden
Körperschaften im Dienste der Kunst und ihrer Wissenschaft hinwies. Dann sprach
Universitätsprofessor Dr. Max Dvoi-ak über die Aufgaben des Vereines und seine
Leistungen. Den Beratungen des Vereines ging eine Sitzung der Mitglieder der Denkmäler-
kommission voraus, die im Ministerratspräsidium in der Herrengasse stattfand. Graf
Stürgkh hatte die Räume zur Verfügung gestellt und ließ die Gäste herzlich begrüßen.
In der Hauptversammlung in der Akademie der Wissenschaften führte Geheimrat Bode
den Vorsitz; ihr wohnten bei der bayerische Gesandte Herr von Tucher, Graf Lanckoronski
und Graf Hans Wilczek, Hofrat Baron Weckbecker, Hofrat Leisching, alle oben genannten
fremden Gäste und eine Anzahl von Damen. Das Hauptinteresse wendete sich dem
von Direktor Dr. Kötschau erstatteten Tätigkeitsbericht zu, der die Leistungen und
Publikationen der Gesellschaft eingehend würdigte und für das nächste Jahr wiederum
belangreiche und wertvolle Veröffentlichungen versprach. Dr. Kötschau besprach der Reihe
nach das Werk über „Die mittelalterlichen Domfassaden", die Clemenschen Arbeiten über
„Die deutschen Kaiserpfalzen", für das namentlich die mit Unterstützung der öster-
reichischen Regierung durchgeführten Forschungen in Eger wichtige Ergebnisse lieferten,
das Werk über „Die deutschen Medaillen" (Dr. Habich), „Die karolingischen Miniaturen"
(Professor Dvoi-ak), die Veröffentlichung der Werke I-lolbeins (Dr. Kögler), die im
nächsten Jahre wohl vollendet sein wird, das Werk über „Die mittelalterlichen Teppiche",
über „Wand- und Glasmalerei" und über „Goldschmiedekunstü Von großem Wert ist
die Neugründung der ,,Zeitschriftenbibliographiv', die mühsame Literatumachweise
erleichtern soll und teilweise bereits funktioniert. Der Redner besprach dann die wert-
vollen Jahresgaben. Nach dem Kassenbericht des Rechnungsrates Junker schritt Geheimrat
Bode zur Vornahme der Neuwahlen. Alle offenen Vorstands- und Ausschußstellen wurden
mit Österreichern besetzt, und zwar wurden gewählt Prinz Franz Liechtenstein, Graf
Lanckoronski, Dr. Figdor, Professor Egger und Ministerialrat von Förster-Streffleur. Fünfzig
ausscheidende Herren des Ausschusses wurden wiedergewählt. Den Festvortrag hielt
schließlich Dr. Wilhelm Köhler (Berlin) über „Die Hofmaler Karls des Großen", deren
kunsthistorische Bedeutung er eingehend schilderte.
MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM S0-
DIE AUSSTELLUNG FÜR KIRCI-ILICHE KUNST wurde am 15. v. M.
geschlossen.
BESUCH DES MÜSEÜMS. Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums
wurden im Monat Dezember 19m von n.8o6, die Bibliothek von 2x42 Personen
besucht.
ÜNSTGEVVERBESCHULE. Seine k. u. k. Hoheit Herr Erzherzog Rainer
besuchte am xo. v. M. an der Kunstgewerbeschule die Ateliers und Schulen Herdtle,
Barwig, Powolny, RothansLWimmer, Stark und verweilte nahezu zwei Stunden in derAnstalt.