einen bunten Apostelkrug (Katalog Lanna
Nr. 834). Das emaillierte Steinzeug wurde
nun ein gesuchter I-Iandelsartikel und galt
überall als eine besondere Spezialität. Auf
einem Krug der Sammlung Lanna (Katalog
Nr. 933) erscheint dies besonders betont:
„Diesen gemahlten gebranten thon schenkt
Hansz I-Ieinerich der lieben Baltmutter".
An die Freude des I-Iandwerkes an seinen
bunten Erzeugnissen mahnt weiters die
Wahl des Blumenstraußes als Töpferzeichen
mit dem Spruch: I-Ios flores clypeumque
gerunt de gente chytraei, da deus ut grato
semper odore fragrent" (Diese Blumen und
Schild führen die vom Geschlechte der
I-Iafner, gib Gott, daß sie immer mit ange-
nehmen Geruch duften) (Abb. 26).
Die vierte Periode endlich ist gleich-
bedeutend mit dem Verfall der Industrie.
Die Erzeugnisse bestehen lediglich in
flaschenförmigen Gefäßen Y sogenannten
Krucken - mit in den Konturen ver-
wischten Reliefs, weiters in Weinkannen
von mehr ins Gelbbraune spielender Farbe
Abb. 12. Blaue Glaskanne mit Bemalung des Materials,
xgngjvzihztäfifs: Ein Verzeichnis der Hafner und
Bossierer Creußens hat Rudolf Albrecht in
einer zu Rothenburg ob der Tauber erschienenen Monographie „Die Töpfer-
kunst in Kreußen" zu geben versucht. Mit Ausschluß der Angaben über die
Familie Vest, welche uns die Bossierer Johannes Vest und Kaspar II Vest,
weiters die von den Familienmitgliedem eingegangenen Ehen sowie die
Geburtsdaten
der dritten Ge- I
neration ver- ]
missenlassen,
macht die
ListeAnspruch
auf Vollstän-
digkeit. Auch
durch die Ana-
lyse der bei
Creußen vor-
kommenden
Tongattungen Abb. a3. Aus dem Kunslbüchlein des Heinrich Vogtherr, Straßburg, 1535 (Vgl. Abb. 12)