Verfasser des Handwerksbuches
bestimmte Werke der Vest in den
beiden Städten bekannt gewesen
wären. Wir haben demnach, wenn
wir nach Arbeiten dieser Bildner-
familie forschen, unsere Nachsuche
auf ganz Alt-Österreich auszu-
dehnen und hier allerdings wieder
auf plastische Tonwerke, welche in
beiden Ländern auftreten, innige
Verwandtschaft zeigen und keine
Wiederholungen außerhalb dieses
Gebietes Finden, zu beschränken.
Dies trifft nun in ganz auffallen-
der Weise bei den Ölberggruppen
in Ybbs, in St. Florian und auf der
Burg Kreuzenstein zu. Die Figuren
von Ybbs (Abb. I) haben wohl kaum
jemals den Standort gewechselt;
jene von St. Florian stammen aus der
diesem Stift gehörigen Filialkirche
zu Steinbruch (Pfarre St. Peter
am Wimberg), welche 150g
von Gregor von Starhemberg
erbaut wurde. Das Erbauungs-
jahr dieser Filialkirche gibt
uns so ziemlich auch die
Herstellungszeit der Ölberg-
Figuren. Sie deckt sich über-
raschend mit der oben zitier-
ten Mitteilung des Creußener
Zunftbuches. Als Besteller der
Figuren erscheint Starhem-
berg oder der damalige Propst
von St. Florian Petrus III
(Peter Maurer), r5o8 bis 1545
(Abb. 2, 4, 6 und 8).
Aus der Gegend von
Freistadt in Oberösterreich
stammt die dritte Gruppe, die
sich nun in Kreuzenstein be-
findet (Abb. 3, 5, 7 und 9).
Weitere Gruppen sind mir
vorläufig nicht bekannt. Hier-
Abbjffontigur (johannesybunt glasiert, Stift S2. Florian
in Oberösterreich
Abb. 7. Tonfigur (Johannes), bunt bemalt, Burg Kreuzenstein
in Niederösterreich