mit beschränkt sich das Verbreitungsgebiet
auf den Norden Oberösterreichs und das hart
an der Grenze gelegene Ybbs. Die Stätte der
Erzeugung kennen wir noch nicht und lassen
auch die bereits im Mittelalter bekannten Ton-
lager bei Pöchlam an der Donau, im Ispertal
in Niederösterreich sowie jene von Kreuzen
bei Grein, Tragwein bei Prägarten, Schwert-
berg und des Mühlflußgebietes in Ober-
österreich nur Vermutungen zu. Die Figuren
der Ölberggruppen wurden nicht mittels
Formen hergestellt, sondern freiplastisch
erzeugt. Sie sind hohl gearbeitet und einzelne
unter ihnen haben mehrere neben-, beziehungs-
weise übereinander liegende Hohlräume mit
runden Ausschnitten - eine im Vergleich zur
Abb. s. Tonflgur (Trosxengel eines Öl- Vollplastik gewiß mühevolle Art der Her-
b"g's)' b""'g:'ef;;:;rfii'hs" Fmia" i" Stellung, die jedoch durch die große Masse des
verwendeten Materials bedingt schien und den
Zweck verfolgte, das Brennen der Figuren in allen Teilen zu ermöglichen.
Die Hände wurden getrennt hergestellt und den Armen eingefügt. Die
Gruppen sind übrigens nicht mehr vollständig erhalten. Beim Ybbser Ölbergi
fehlt die liegende Figur des Petrus, welche durch eine solche aus Holz ersetzt
scheint. Derselbe jünger fehlt bei der Gruppe in St. Florian; beim Kreuzen-
steiner Ölberg nur der kleine Engel des Trostes. Die Figuren in Ybbs und
Kreuzenstein sind kalt bemalt, jene des Chorherrenstiftes St. Florian dagegen
glasiert. Braune und gelbe Farben wiegen vor. So ist das Oberkleid beim
Christus dunkelbraun, jenes der Apostel gelb und ihr Gewand grün glasiert.
Christus hat schwarzes, Jakobus braunes und Johannes blondes Haar.
Weitere Toniiguren, welche stilistisch und zeitlich dieser öster-
reichischen Werkstatt angehören könnten, sind die der liegenden jung-
frau mit dem Kinde im Stift St. Florian (Abb. 10) aus
der Zeit des Propstes Leonardus (Leonhard
Riesenschmied), 1483 bis 1508, sowie die
"' Das Klischee dieser Abbildung wurde
mit Bewilligung der k. k. Zentral-
kommission für Denkmal-
PHCEC hier ver-
wendet.
Abb. g. Tonügur (Petrus), bunt bemalt, Burg Kreuzenstein in Niederösterreich