bäckige geflügelte Engelskiäpfchen erscheint, das in
ähnlicher Form bereits bei der Guardi-Madonna
anzutreHen ist. Dieses Motiv findet sich auch sonst
im Werk Günthers häufig: bei der mächtigen Gestalt
(iottvaters im Auszug des l-luchaltares von Rott am
lnn (1760) wie an dem versilbcrten 'l'abernakel in
Weyarn (1763) in Gestalt eines größeren Puttos und
bei der Marienligurinnerhalb der Gruppe der Heiligen
Familie am Starnberger llochaltarll). - Dort wie
hier hat es die gleiche Funktion zu erfüllen: das
Hächenhaft Ausgebreitete einer großen Draperie
asymmetrisch zu unterbrechen und an dieser Stelle
in körperlichplastischc Dingwelt umzuwandeln.
Diese bezaubernden lingelsköpfchen haben alle jene
„delicatezza" in der Bildung des „zartesten Alters",
und sie sind damit ebenbürtige Enkelkinder der
gleichnamigen Gestalten des als „il Fattnre di Putti"
berühmten Frangois Duquesnoylß). lir schuf wie
kein anderer Bildhauer des 17. Jahrhunderts die
unmittelbaren Voraussetzungen gerade für die Putten-
welt des 18. Jahrhunderts und damit in besonderer
XYeise auch für lgnaz (hinther, der der bedeutendste
„Fattore di Putti" auf dem Gebiet der farbig gefaßten
llolzplastik seiner Zeit ist.
v Fmnqixls ljllqlltwloy. lllhlC de! m. Slhannn, lirnnnc. Kilnslltlalurnrihcs Museum, Wivlh
x lgxm7 (illnihüf, Kopf llCT m. entdeckten Maciumu, gegen 1770 (siehe Abb. 1)
v 1,4..." (Gunther, Kopf der Nhru lmmakulala, 1762. Am m Pthrrkirchc Attel um lnu (SiClIC Abb. 2)
IU Frxmyiris Duquesnoy. Mailunllvllbllsk, Bronze. Nurrli (Limlina Museum nf Art, Ralciglu, USA