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Fig. g. Detail in natürlicher Größeivom Einband Fig. 5
Gedichte mache. Auch ist in den Gedichten kein Hinweis darauf vorhanden,
daß Niccolo Lippomano, dem diese Sammlung gewidmet ist, schon ver-
heiratet war. Danach wäre die Handschrift und natürlich auch der Einband,
über dessen Gleichzeitigkeit ein Zweifel nicht aufkommen kann, spätestens
in das Jahr 1479 zu setzen. Es erscheint wichtig, ausdrücklich darauf hin-
zuweisen, daß die ganze Vergoldung bei der hier besprochenen Gruppe
von Bänden trotz ihres Reichtums durchaus ohne Verwendung von Blatt-
gold, sondern mit dem Pinsel bewerkstelligt wurde. Der Band Marcanovas
ist mit großer Wahrscheinlichkeit, der Kodex des Lippomano sicher in
Venedig hergestellt. Somit scheint für Neapel der von mir angenommene
Vorrang in der Verwendung von Blattgold bei dem Mangel gleichzeitiger
Belege' aus Venedig neuerdings seine Bestätigung zu finden." Durch ihre
"' Daß die Druckdaten der Ugelheimer-Bände für das Datum ihres Einbands nicht mit Sicherheit zu ver-
wenden sind, wird unten gezeigt werden.
i" K. k. Hofbibliothek: Bucheinbände, Wien (1910). Fol. Einleitung, Sp. g, wo auf ein urkundliches
Zeugnis für Handvergoldung in Neapel vom Jahre 1480 hingewiesen ist; die Einbände sind dort ausdrücklich
als „impressi in oro" bezeichnet.
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