mit dem Griffel ins Leder gedrückte Vorzeichnung. Die Bände mit dem
Druck von 1477 (Fig. 5), von 1479 (Fig. 6) und von 1481 (Fig. 7) wurden
allerdings später einmal mit Bogenstempeln mehr oder weniger übergoldet,
fast durchgehends der letztere, aber man sieht noch jetzt neben der stark
glänzenden neueren Vergoldung den matten Schimmer der ursprünglichen
Pinselvergoldung; auch
schwarze Farbe wurde
auf der Decke Fig. 7 ein-
gemalt. Die späteren
Eindrücke des Bogen-
satzes sind in den Abbil-
dungen Fig. gund Fig. 1 1
deutlich sichtbar. Und
mit dieser Nachvergol-
dung ist doch wohl die
Ergänzung der damals
zerstörten Teile des
durchbrochenen Leders
gleichzeitig. Wie plump
und unzureichend sie
austiel, zeigt Fig. g.
Was ferner alle Ugel-
heimer-Bände, trotz der
angedeuteten Stilver-
schiedenheit zusammen-
hält, ist der Gebrauch
von zweierlei sehr klei-
nen Stempeln, erstens
muschelförmigen": und
zweitens halbmondför-
rniggebogenemDiehalb-
mondförmigen Stempel
erscheinen nicht im
Spiegel, sondern nur in
der leeren tämrahmung, Fig. 15. Detail in natürlicher Größe vorn Kod. Nr. 55 des Museo Correr
mit Vorlie e an und in venmig, M90
in den Ecken und an
den Seitenmitten, doch immer mit andern gruppiert. Die Muschelstempel
dienen auch zur Modellierung des durchbrochenen Lederwerks, was
bei den halbmondförmigen nicht der Fall ist. Sie erscheinen meist in
größerer Zahl gruppiert, entweder in Kreuzstellung zu vieren (zu achten)
oder in zwei Reihen von je drei Stempeln übereinander. Die ha1bmond-
4' Die Form entspricht am meisten der eßbaren Herzmuschzl (Cardium edule), oder Cardium aculealum.
die beide in Venedig sehr bekannt sind.
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