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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 3)

Farbe ergänzt. Und die rhombische Felderung der Doublure Fig. 13, die 
im Original gewiß geradlinig war, ist bei der Übertragung arg verschoben 
worden. Aber nicht nur technisch stimmen diese Arbeiten mit denen 
auf den Ugelheimer-Bänden überein, sondern auch der Zeit nach entsprechen 
ihnen die beiden in Wien befindlichen Bände vollkommen. Nunmehr lassen 
sich nämlich die auf Pergament gedruckten Teile des Breviarium Romanum 
der Wiener I-Iofbibliothek (In- 
cun. 4. H. 63) identifizieren mit 
dem von Johannes de Colonia 
für Nic. Jenson am 28. Sep- 
tember 1481 vollendeten Druck 
dieses Werkes": Die Bücher ge- 
hören also sogar typographisch 
in denselben Kreis wie die Ugel- 
heimer-Bände, deren engster 
Zusammenhang mit Jenson und 
seinem Nachlaß oben wahrschein- 
lich zu machen gesucht wurde. 
Auch sie sind mit prachtvollen 
Miniaturen versehen. 
Und noch ein Band der 
Wiener I-Iofbibliothek gehört in 
diesen Kreis. Die Deckel der 
Handschrift auf Pergament Nr. 
1970, eines in Italien geschrie- 
benen und gemalten I-Iorarium 
Romanum aus dem XV. Jahr- 
hundert (Fig. I4), tragen auf den 
Innenseiten durchbrochenes Le- 
der, das sich teils von einer Unter- 
lage verschiedenfarbiger Seide 
(grün, blau, chamois), teils von 
Vergoldung abhebt. Auch hier Fig. 18. Detail in natürlicher Größe vom Kod.Nr.815 des 
sind die LedeTStege  Muschel" Museo Correr in Venedig, Ende des XV. Jahrhunderts 
stempeln geziert. Wie beim Bre- 
vier so sind beim Horarium zum Schmucke der Innenseiten Ausschnitte 
einst größerer Zierflächen verwendet worden. Nach Analogie der Ugel- 
heimer-Bände und des in Fig. 3 abgebildeten Stückes ist es durchaus 
wahrscheinlich, daß sich auch diese Arbeiten auf den Außenseiten der 
betreffenden Bücher befanden, auf deren Deckel sie sich nunmehr innen 
finden. Der Besitz sowohl des Breviers als des Horars durch Baron Georg 
Wilhelm von I-Iohendorf, aus dessen herrlicher Sammlung beide Stücke in 
' Vgl. Dietericus Reicbling, Appendices ad Hainii-Copingeri repenorium bibliographicum, Monachii 1905. 
Fasc. l Nr. go, wo auf Leo Olschkis Monum. typogr. Nr. 826 als Quelle hingewiesen ist.
	        
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