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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 3)

schaffen, ist Robert Claxton, der über reichhaltige Formen verfügt und auch 
schöne Farbennuancen erzielt. 
Da nun die Kunstgewerbeschulen allmählich ernster zu nehmen sind 
als früher, so werden sie wohl auch bald auf das Kunstgewerbe Einfiuß 
üben. Man fängt an, sich vom bloßen Zeichnen und Entwerfen zu eman- 
zipieren. Im Pratt Institute wird auch technisch sehr ernsthaft gearbeitet. 
Besonders die Juwelierklassen, die Carl Hamann leitet, haben in den 
letzten IahrenVorzügIicheS geleistet,und die gute Wirkung auf die Herstellung 
von Schmuckarbeiten wird nicht ausbleiben. Bisher sind hier die ganz in der 
Hand gearbeiteten Gegenstände oft dilettantisch ausgefallen, wenn auch die 
Entwürfe künstlerisch waren. Das wird nun bald besser werden. 
Ein Zweig des künstlerischen Schaffens in dem Amerika voransteht, 
den man aber nur in Spezialausstellungen zu sehen bekommt, sind die bunten 
Glasfenster. Die Brüder J. und R. Lamb stellen sie ganz in den bereits im 
Mittelalter üblichen Farben her, ohne Malerei zu verwenden. Ihr Reichtum 
an Nuancen ist so groß, daß sie neuestens auch die Landschaft pHegen. 
EXLIBRISAUSSTELLUNG IN WIEN 1913 50' 
VON DR. RUD. FREIHERR VON HOSCHEK- 
 
 
Q?" N der Einleitung zu seiner im Jahre 1901 bei 
8 Velhagen und Klasing erschienenen Mono- 
graphie über Exlibris urteilte Walter von Zur 
Westen abfällig über das angeblich geringe 
' Interesse der Wiener Bücherfreunde für das 
1 _ Exlibris. Freilich mit Unrecht, denn schon 
damals existierte in Wien eine ganze Anzahl 
von Persönlichkeiten, welche das Sammeln von 
Exlibris mit Geschmack und Verständnis pflegten. 
Infolge dieses abträglichen Urteiles faßten zwei 
dieser Sammler, von Hoefken und der 1905 verstorbene Karl Koch, den Ent- 
schluß, zu zeigen, daß auch Wien in der Pflege dieses kleinen, aber sehr be- 
achtenswerten Kunstgebietes nicht zurückstehe. In einem Aufruf forderten sie 
Freunde und Sammler auf, dem Beispiel anderer Länder zu folgen und sich 
zu einem eigenen österreichischen Verein zusammenzuschließen. So entstand 
die österreichische Exlibris-Gesellschaft, welche sich bald weite Kreise 
gewann und gegen Ende des Jahres 1903 ihre erste Publikation herausgab. 
Die seitdem alljährlich erschienenen Veröffentlichungen befaßten sich natur- 
gemäß besonders mit dem österreichischen Exlibris und machten sowohl 
zahlreiche alte, bisher unbekannte österreichische Exlibris als auch künst- 
lerisch ausgeführte moderne Blätter durch Schrift und Abbildung weiteren 
Kreisen bekannt. Viele Abzüge von original-graphischen Künstlerexlibris als 
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