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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 3)

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Bilder von Monsieur de la Perche zeichnen sich durch eine ihm eigene Manier aus, durch 
ihr ungewöhnliches Format und die vergeistigte Auffassung des Modells in einer etwas fahlen, 
dunstigen Atmosphäre. Diese Beschreibung klingt vielleicht nicht zugunsten des Künstlers, 
doch lassen mich hier die Worte im Stich, um den sonderbaren, jedoch durchaus sym- 
pathischen Eindruck dieser Malweise zu schildern, in welcher die Farben wie in die Lein- 
wand eingerieben aussehen und die Töne beinahe kontrastlos ineinander verschwimmen. 
Es dürften zumeist Wasserfarben angewendet sein, mit etwas Pastell vermengt, doch kann 
man sich beim ersten Anblick hierüber nicht genaue Rechenschaft geben. Die Bilder sind 
jedenfalls glanzlos und in der Technik ein wenig wie Miniaturen behandelt. Lajos de Kunffy, 
ein ungarischer Künstler, der seit vielen Jahren in Paris lebt, macht ebenfalls in der Rue de 
Seze eine Gesarntausstellung seiner Werke. Es sind zumeist Eindrücke aus dem unga- 
rischen Volksleben, Genrebilder, Zigeunertypen und Landschaftsskizzen aus den verschie- 
densten Gegenden des heimatlichen Landes. Die Pariser iinden hierin einen gewissen 
exotischen Reiz. Die Arbeiten Kunifys weisen ziemlich ungleiche Stufen seines künst- 
lerischen Könnens auf. Die allgemeine Haltung dieser Ausstellung verdient den von ihr 
erzielten Erfolg. 
Im Cercle Volney (rue Volney) findet diesmal etwas früher wie sonst der jährliche 
„Salon du Cercle Volney" statt. An dieser Ausstellung können sich nur Mitglieder des 
Klubs beteiligen. Niemand schlägt hier aus der Art traditionsgetreuer korrekter Malerei. 
Am kühnsten ist vielleicht noch die „Dame mit dem Wasserglas" von Jules Grün mit den 
pikanten Farbenspielen in den sehr gesuchten Lichteffekten. Von Paul Chabas kann man 
nur das Beste sagen, seine Porträtkunst grenzt an die absolute Vollkommenheit auf diesem 
Gebiet. In seinen Ölbildern bringt er ebenso duftige Wirkungen zustande wie im Pastell. 
Diesmal bewundern wir das Porträt von Mademoiselle Cormon. 
Dechenaud hat auch wieder einmal Vorziiglkhes geleistet. Die Bilder von Monsieur 
Louvel und Madarne Sicard sind glänzende Analysen menschlicher Physiognomien, äußerst 
geschickt und dabei einfach erscheinende Kompositionen. J. J. Weerts malt etwas weniger 
pedantisch als früher, seine Manier behält jedoch trotzdem die charakteristischen Eigen- 
schaften seiner hier sehr geschätzten Kunst. Über die meisten andern ausstellenden 
Künstler, unter denen sich viele bekannte Namen befinden, ist entweder nichts Neues oder 
nichts Gutes zu sagen. In dieser ganzen Gesellschaft herrscht die Stickluft des Stillestehens; 
jeder Künstler scheint sich in dem von ihm gewählten und sich bewährenden Genre ein- 
zumauern. Gabriel Ferrier stellt diesmal trotz der glänzenden Eigenschaften seiner Technik 
den Gipfel der Langeweile dar. t k 
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Die Societe des Aquarellistes Francais ist die älteste Künstlergruppe dieser Art und 
enthält eine Reihe berühmter Namen. Die alljährlich bei Georges Petit stattfindende 
Ausstellung dieses Vereines bedeutet immer ein künstlerisches Ereignis. 
Antoine Calbet ist unzweifelhaü und mit Recht ein Liebling des Pariser Publikums. 
Seine entzückenden Aquarellbildchen, duftig und doch plastisch gemalt, bewahren immer 
den Reiz einer Skizze, obwohl ihnen nichts Unvollendetes vorzuwerfen ist. Er versteht es 
auch meisterhaft, den richtigen Grad von Intensität der Farben einzuhalten; dieselben 
wirken sehr frisch und niemals zu grell. Diesmal bewundern wir besonders seine 
„chevelure brune", eine pikante Frauenstudie, die griechische Tänzerin, die Eva, das 
badende Mädchen; von den x4 ausgestellten Arbeiten verdient jedes Stück einen aufmerk- 
samen beifälligen Blick. 
Boutet de Monvel ist ein sehr interessanter Künstler, der sich seine eigene Manier 
schafft und uns auch hie und da Überraschungen bringt. Seine Ausstellung besteht hier 
aus einer Serie von u beinahe farblos gehaltenen, sehr fein ausgeführten Bildern, welche
	        
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