Villa Borghese in Rom (nach Latham)
das Terrain zu einem Boskett hinan, das am Rande von einer planierten
Böschung mit Blumenbeeten begrenzt wird. Gerade Wege führen durch
alle diese Anpflanzungen und eröffnen nicht selten den Blick auf plastische
Kunstwerke oder kleine Architekturen. Das prächtigste Zusammenwirken
von Parterreanlagen und Terrassen mit dem Hauptgebäude fuhrt uns der
Garten der von Algardi 1650 angelegten Villa Doria Pamfili vor Augen
(Abb. S. 232). Die Terrassen zu beiden Seiten der Villa repräsentieren sich
wie ein langgestreckter Unterbau, obwohl der Zusammenhang mit dem
Hauptgebäude in der Fassade durch Freitreppen unterbrochen ist. Das stark
in die Höhe geschossene Wohnhaus erhält durch diesen Kunstgriff ange-
messenere Dimensionen und sucht gleichsam mit zwei ausgestreckten
Armen das vor ihm liegende Blumenparterre zu umfassen. Dieses liegt
seinerseits ebenfalls auf einer großen Terrasse und schließt den gesamten
Architekturkomplex in ein einheitliches Bild zusammen. Nach außen hin
endet die Terrasse in einer Abmauerung mit statuengeschmückten Nischen,
F reitreppen und Balustraden.
Zu einem der schönsten und wenigst bekannten Gärten gehört der der
Villa Lante bei Viterbo (Abb. S. 234). Das Parterre schmückt ein großes vier-
eckiges Bassin, in dessen Mitte sich, etwas erhöht, ein zweites rundes Bassin
befindet, zu dem man über vier kreuzförmig angeordnete Brücken gelangt.