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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 4)

AJU 
Apollobassin in der I-Iauptachse der Gartenanlage ein breiter Kanal, der 
eineinhalb Kilometer in gerader Linie fortführt und in der Mitte zwei Kreuz- 
arme aussendet. An sein Ende schließt sich eine Allee, und am äußersten 
Horizont bilden zwei Pappeln den allerdings etwas kümmerlichen Abschluß. 
Für den Spaziergänger hat der Garten nach allen Richtungen hin ermü- 
dende Längen, Dimensionen, die uns daran erinnern, daß er eigentlich 
mehr für Spazierfahrten eingerichtet war, wie denn die ganze Anlage nur 
aus dem eigenartigen gesellschaftlichen Leben am Hofe zu verstehen ist. 
Wenn wir uns aber dieses Leben vergegenwärtigen, dann müssen wir 
sagen, daß niemand besser als Lenötre es verstanden hat, demselben im 
Garten Form und Ausdruck zu verleihen. Einfaches Naturempiinden ist 
völlig verschwunden, Üppigkeit und schrankenloses Machtgefühl ist an 
dessen Stelle ge- 
treten, und ein nie 
übe rtroffener Luxus 
zeugt vom selbstbe- 
wußten Übermen- 
schentum eines Herr- 
schers, der sich 
selbst den Sonnen- 
könig nannte. 
Im Laufe des 
XVIIIJahrhunderts 
verbreitete sich der 
französischeGarten- 
stil über ganz Euro- 
pa. Jeder weltliche 
oder geistliche Sou- 
verän wollte sein 
Versailles haben. 
Natürlich durfte es 
nicht 500 Millionen 
kosten, und manch- 
mal war solchen 
bescheideneren An- 
lagen die Kargheit 
der Mittel recht deut- 
lich anzusehen. So, 
wenn zum Beispiel 
der Raum für weite 
Durchblicke nicht 
vorhanden war, son- 
dern bloß an die 
Garten zu Eydon Hall (nach Leyland) Wand gemalte PTO-
	        
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