Radschloß eines Stutzens von F. W. Weyrer
Kaisers Comrnodus aus Petronell zu erwähnen. Ein gelagerter Satyr aus dem jonisch-
etruskischen Kunstkreis, ein Erosiigürchen und ein kriechender Knabe fügen sich passend
in die Sammlung Figürliche: Appliken ein, während die Geräte durch einen Pfannengriff
aus hellenistisch-römischer Zeit vermehrt wurden. Von besonderem Interesse ist ein
seltsames Gerät in Form eines Dreizacks aus Lorch in Oberösterreich, wahrscheinlich
eine kultlichen Zwecken dienende Votivgabe. Die Sammlung antiker Kameen konnte durch
einen sorgfältig geschnittenen Medusenkopf frühhellenistischer Zeit bereichert werden.
Nicht unbedeutenden Zuwachs erfuhr die Sammlung der antiken Gläser durch 17 Objekte,
welche zum Teil neue Typen darstellen.
Die MÜNZEN- UND MEDAILLENSAMMLUNG hat in der ABTEILUNG FÜR
ANTIKE und BYZANTINISCHE MÜNZEN weniger nach der Zahl als nach dem Werte
Rudolf Marschall, Vermählungsmedaille auf Erzherzog
Karl Franz Joseph und Erzherzogin Zita
eine bedeutende Bereicherung erfahren.
Das bisher vorwiegend gepflegte Gebiet
kleinasiatischer Münzen rnußte wegen der
zurzeit herrschenden Verhältnisse etwas
vernachlässigt werden. Dafür konnte um
so mehr Aufmerksamkeit der Anschaffung
römischer und griechischer Prägungen
gewidmet werden.
Aus der Fülle der Akquisitionen sind
namentlich anzuführen: ein Elektron der
Stadt Ephesos, ein archaisches Silberstück
der Stadt Tanagra in Böotien, ein Tetra-
drachmon der „zweiten" Teilprovinz von
Makedonien, ein schönes Didrachmon von
Kyzikos, ein vorzüglich erhaltenes Silber-
stück aus Maroneia in Thrakien und
ein ebensolches von Tarsos in Kilikien,
ein treiflich erhaltenes Bronzemünzchen
der thessalischen Stadt Eurea und, um
auch spätere Daten zu berücksichti-
gen: ein unedierter Aureus des Kaisers
Hadrian, kürzlich in Ungarn gefunden,