Eduard von Sleinle, Dante und Beatrice
Der Bestand der KAISERLICHEN GEMÄLDEGALERIE an Werken der öster-
reichischen Schulen konnte durch den_Ankauf von vier Gemälden ergänzt werden. Das
bedeutendste von diesen ist ein dreiteiliger Altar aus dem engsten Kreise des Tiroler
Meisters Michael Pacher, darstellend die
heilige Dreifaltigkeit als Mittelbild und die
Heiligen Markus und Antonius als Flügel,
zuletzt in der Sammlung Pacully in Nizza, in
der Literatur mehrfach besprochen und meist
als eine Arbeit Friedrich Pachers bezeichnet.
Dieses Werk ist ein hervorragendes Beispiel
der mehr der italienischen Kunst sich nähern-
den Richtung der Pacherschen Werkstatt,
ebenso wie die im vorigen Jahre von der
kaiserlichen Galerie erworbene Altartafel aus
Uttenheim mehr die deutschen Neigungen der
südtirolischen Schule verkörpert. Durch diese
beiden bezeichnenden Altarwerke ist nun die
Alttiroler Schule in der kaiserlichen Galerie,
in der sie bisher gefehlt hatte, gut und an-
schaulich vertreten. Die drei übrigen im
Jahre 1912 erworbenen Gemälde der altöster-
reichischen Schulen sind eine durch blumige
Färbung und höchst eigenartige Auffassung
Nicolo Ficrentinoü), Medaille auf Cosmus Medici