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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 4)

des Gartens bekannt als mit seiner künstlerischen Gestalt. Wir lernen den 
Rosengarten, den Baumgarten, das Gewürz- und Blumengärtlein kennen 
und sehen, daß künstlerische Gesichtspunkte dabei kaum in Frage kamen 
und die Gartenanlage im wesentlichen nur Nützlichkeitsabsichten verfolgte. 
Für das XV. 
Jahrhundert fin- 
den wir in ein- 
zelnen Miniaturen 
treflliche Belege 
(Abb.S. 221). So se- 
hen wir in der hier 
wiedergegebenen 
Miniatur aus dem 
französischen „Ro- 
man de larose" ein 
köstliches Gärtlein 
samt der darin ver- 
sammelten Gesell- 
schalt. Inmitten ei- 
ner Rasenfläche er- 
hebt sich ein go- 
tischer Brunnen, 
im Schatten regel- 
mäßig gepflanzter 
Bäume lagern 
Frauen, die sich 
am Lautenspiel 
eines Jünglings er- 
götzen. Der Gar- 
ten ist durch einen 
architektonischge- 
gliederten Gitter- 
zaun von einem 
andern Teil des 
Gartens getrennt, 
in dem wir Rosen- 
hecken und Blu- 
menbeete erken- 
nen. Die klare Einsicht, daß der Garten im Dienste des gesellschaftlichen 
Zusammenlebens steht und vor allem die damit verbundenen Erfordernisse 
zu erfüllen hat, sowie daß er im Verhältnis zur freien Natur etwas Gegensätz- 
liches bedeutet, findet in der Gesamtanlage wie im Detail ihren sprechenden 
Ausdruck. Weitere Fortschritte macht der Garten diesseits der Alpen im XVI. 
und XVII. jahrhundert. Am weitesten voraus in der Gartenkunst waren die 
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Französischer Teppichgarten aus dem XVII. jahrhundert (nach Fouquier)
	        
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