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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, Übersichtsband, 1. Abtheilung: Naturgeschichtlicher Theil

species an, und zwar ein Vertreter der Familie der Haftzeher (^scwlndotos) Hsmictaet^lus 
vsrrnculntns (Dalmatien) und zwei typische Eidechsen, die spitzköpfige Eidechse (Uneertn 
ox^ospllala) und die der Mauereidechse ähnliche, in Griechenland heimische i^otoMolis 
mNi-oMiaetatg,; erstere ist ans Dalmatien beschränkt, letztere tritt in Jllyrien, Istrien und 
wahrscheinlich auch iu Dalmatien auf. Die restirenden zwei Reptilien sind die europäische 
Seeschildkröte oder Ononana (Tllalnssoollsl^s ooitieata) und die kaspische Sumpfe 
schildkröte (Um^s easpiea), erstere eine vorwiegend mediterrane, aber auch in der Adria 
bis Triest hin verbreitete Form, erreicht über Meterlänge und ein Gewicht von 150 bis 
200 Kilogramm, letztere, der europäischen Sumpfschildkröte nächstverwandt und etwa von 
gleicher Größe mit dieser, findet sich in Dalmatien von Ragusa an in langsam fließenden 
Wässern, selbst in heißen Quellentttmpeln von 32° Reanmur vor. Eine außerordentliche 
Seltenheit ist das Erscheinen der im atlantischen Ocean heimischen kolossalen Suppen 
schildkröte (Otiolomn nriäns) an der Küste des adriatischen Meeres. 
Bereits in der Einleitung dieses Referates wurde ans die höchst eigenthümliche 
FischfannadesKarstgebietes hingewiesen. Vierzehn Arten sind es, deren Vorkommen 
sich auf Dalmatien vor allen, Kroatien und Bosnien beschränkt und welche die Familien 
der Lachse, der Karpfen und der Meergrundeln repräsentiren. Zu den elfteren zählt die 
sogenannte „Narentaforelle" (Salar obtusiroslris), welche sich nur in Dalmatien, nicht 
auch, wie angegeben wurde, in Italien vorfindet, zu den letzteren die „Knersche Grundel" 
(Oobins Lnerii). Die übrigen Arten gehören zu den Karpfen und vertheilen sich auf 
fünf Gattungen: (mit HüAslii, Dalmatien und Bosnien), Uouoisens 
(Weißfisch) mit den dalmatinischen Species U. näZporsuZ, und U. ill^rious (auch im 
vfionzo), ferner U. nlclivn, U. Tursle^i ot mierolopis und einer bosnischen Form U. tenelins 
(Livno). Eine dem „Strömer" verwandte Art ToieLteo poh-Ioxis lebt in Kroatien, ebenda 
Unrnxlloxinus erontieus; ?. aispiäotus wurde in Dalmatien und Bosnien, ?. Ustrossii 
bisher nur im Trebinschitzaslusse vorgefunden. Endlich ist die Gattung „Näsling", 
(llronckrostornn, durch 6ll. Xnarii (in Dalmatien) und durch Olr. plloxinus (auch in 
Bosnien) vertreten. 
Vor Jahren bereits nannte ein Forscher Dalmatien das „Clansilienland pur 
exeolloime«, „wo man einige der gemeinen Arten auf Schritt und Tritt an den Felsen 
und trockenen Mauern findet", vor Allem aber „in der Nähe der sparsamen Gewässer und 
Quellen dieser steinreichen Provinz". Dalmatien zeichnet sich indeß nicht nur durch zahlreiche 
endemische Arten der Schließmundschnecken, namentlich der Untergattungen Ltockora und 
^»atkMa, sondern auch durch eine große Anzahl eigenthümlicher Schnirkelschnecken 
(Campylaearten) aus. Gegen 300 Arten Bauchfüßer sind mehr oder weniger auf das 
Karstgebiet beschränkt, circa 280 nur daselbst angetroffen worden, seine Höhlen bereichern
	            		
die Fauna mit der merkwürdigen Gattung 2ospsum, deren Arten für Kram, das Küstenland und Südkroatien ganz besonders charakteristisch sind. Nicht germg rst ferner der Antheil, den die Karstländer an der eigenartigen Gestaltung unserer Gliederthierwelt nehmen, die in fast sämmtlichen höheren Ordnungen hier einzelne aistfallende, auch subterran, beziehungsweise in Grotten lebende* Elemente aufwestt. Von letzteren unter scheidet man „Trogloptstle-Arten" und „Troglobien"; erstere werden, wenn auch selten, so doch gelegentlich außerhalb der Grotten beobachtet oder besitzen daselbst wenigstens „Gattungsrepräsentanten", letztere sind aber o. p. ausschließlich nur m unterirdischen Böhlen lebendeThiere. Solcher Troglobien hat man namentlich unter den Kasern zahlreiche auffinden können (siehe auch Einleitung), so aus der Familie der Laufkäfer die Gattungen Kostens und ^riopkillinlmus (erstere mit drei, letztere mit neun und zwar augenlosen Arten)- die Kurzflügler sind in dem blinden k^pkolireriis eavicola, die Aaskaser oder S-lpliistae in den Gattungen ^äelops (13 Arten), I^koäerim (4), Imxtoma-tax und xstolenon mit je einer, Obolus mit zwei Arten vertreten. Von Zwergkafern finden wir zwei Arten der Gattung N-mImerita-, von Federflüglern das klemämm ooecnm. schließlich zwei Rüsselkäfer Moglorl^neliim aiioxlitlraimns Uiid daläansis. Nebst diesen Käfern wurden Grotten bewohnende Geradflügler (TroAlopIriins n^leetus, v°1,cli«poän palpnta re.), Zweiflügler der Gattung ^claribia, 14 Spinnenarten, zwei Tausendfüßer und mehrere Krebsarten nachgewiesen. IV. Die marine Tbierwelt. ie Fauna des adriatischen Golfes verhält sich, wie naheliegend, im Allgemeinen übereinstimmend mit jener des Mittelmeeres; gleichwohl führt sie uns aus verschiedenen Thiergruppen eigenthümliche Formen vor mindestens gewiß solche, die bislang im Mittelmeere noch nicht gefunden wurden. Der Golf selbst gestattet im Zusammenhänge mit der mstfallmden Verschiedenheit in der Gestaltung seines östlichen und westlichen Gestades, des sjordartig eingeschnittenen, inselreichen, felsigen istro-dalmatinischen Lüorales, des verflachten, mehr einförmigen (oberen) italienischen Küstengebietes eene Trennung m zwei Fannengebiete, deren differenter Charakter sich am auffälligsten denn Studium der geographischen Verbreitung der Weichthiere und der Stachelhäuter offenbart, übrigens unschwer auch für die Mehrzahl der übrigen hier in Frage kommenden Threre nachwewlmr ist - Sehr formenreich ist unsere Küste, relativ arm an charakteristischen Arten die westliche. So leben unter den adriatischen Mollusken höchstens sechs Arten m den ^achAnsschlnh zufällig in die Höh.en Aachener Thiere und solcher, welche in ihnen geeignete Schlupfwinkel erblicken.
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