des Kaisers Heinrich VI. nicht zustande kam, beschloß I-Iroznata wieder
nach Böhmen zurückzukehren. Er ließ sich in Rom seine Klosterstiftung
bestätigen und verschaffte sich für dieselbe einige Privilegien, so auch das
Recht des Gebrauches der Mitra und des Ringes für die Äbte von Tepl
(m97). Er bat auch den Papst, sein Kreuzfahrergelöbnis, das er nun nicht
erfüllen konnte, durch ein anderes gutes religiöses Werk ersetzen zu dürfen.
Als nun Papst Cölestin III. die Gründung eines Klosters in Vorschlag brachte,
errichtete der fromme Ritter, wieder heimgekehrt, das Prämonstratenser
Frauenstift Chotieschau, in das auch seine Schwestern, Wojslawa undjudith
eintraten und das Wojslawa, die Witwe geworden war, so reichlich
bedachte, daß dieselbe als Mitstifterin von Chotieschau betrachtet wird.
I-Iroznata, dessen Frau und Sohn gestorben waren, beschloß nun selbst
in den Orden einzutreten. Er reiste deshalb im jahre 1201 nochmals nach
Rom, wo er dem Papste Innozenz III. seine Absicht vortrug. Als Subdiakon
und Kaplan des römischen Stuhles kehrte der neue Ordensmann in die
Heimat zurück, wo ihm der erste Abt von Tepl, Johann I. (Ixg7-1233),
nach einiger Zeit als Präpositus des Stiftes die Führung der äußeren Ordens-
geschäfte übertrug.
In dieser seiner Stellung mußte er gegen einige Adelige des Egerlandes
auftreten, weil sich dieselben eigenmächtig Stiftsgut angeeignet hatten. Als
er nun eines Tages, nur von einem Diener begleitet, gegen das dem Stifte
Tepl gehörige Lichtenstadt ritt, wurde der Propst von seinen Gegnern über-
fallen und auf die Burg Kinsberg geschleppt, wo er in das Verließ geworfen
wurde. Die Brüder von Tepl wollten das für ihn geforderte hohe Lösegeld
herbeischaffen, aber Hroznata beschwor sie, dies zu unterlassen, und so ging
der Stifter von Tepl am I4. Juli m17 im Kerker elend zugrunde.
Hroznata, dessen Leiche man auslöste, wurde in Tepl begraben und
als heilig verehrt, bis er am I6. September 1897 vom Heiligen Stuhl in Rom
endlich auch offiziell als Märtyrer seliggesprochen wurde.
Durch einen Streit zwischen dem Prager Bischof Andreas und König
Premysl Ottokar I. kam auch das Stift Tepl in eine schwierige Lage, die
sich erst nach der Aussöhnung der beiden wieder besserte. Am 20.Juni 1232
erfolgte in Gegenwart des Königs Wenzel I. und vieler Fürsten die Weihe
der Klosterkirche. Zur Zeit des ersten Abtes besaß das Stift Tepl einen
großen Grundbesitz, so den Markt Tepl mit Zugehör, Krukanitz nebst allen
dazu gehörigen Ortschaften und Meiereien, Sandau mit Zugehör, Lichten-
stadt mit seinen Ortschaften, sowie die Bezirke Widzin und Neumarkt, in
allem zirka 90 Ortschaften. Dieser große Besitz reizte natürlich die I-Iabsucht
der benachbarten Großen, und das Stift hatte deshalb manche Eingriffe
abzuwehren.
Als König Piemysl Ottokar II. im Kampfe gegen König Rudolf von
Habsburg in der Schlacht am Marchfelde, 1278, gefallen war, wurde Tepl
und Chotieschau eine Beute des siegreichen Heeres, das die schutzlosen
Kirchen und Klöster des Landes plünderte. Erst als der Sohn Ottokars,