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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 6 und 7)

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einem Nachen, das Fischnetz zur rechten Seite des Schiffes ausgebreitet. 
Dieses Siegelbild blieb bis zum Jahre r690 in Verwendung. Unter Propst 
Placidus Novotny erscheint ein neues Konventsiegel mit dem Schilde von 
Mähren zwischen den beiden Apostelfürsten und überhöht von der Madonna 
mit dem Jesuskinde. Der Schild des Stiftswappens mit den Schrägbalken 
und Rosen, das angebliche Wappen des heiligen Adalbert, dem wir schon 
in der Abhandlung über das Stiftswappen von Bievnov-Braunau begegnet 
sind, ist zum erstenmal unter dem Propste Viktorin II. (1686-1690) nachzu- 
weisen. Beide Bilder Säge entzweigesäg- 
wurden" später von ter grüner Berg. Auf 
der Abtei und dem demSchilderuhteine 
Konvent Raigern un- goldene Laubkrone 
verändert weiter be- (alte Königskrone), 
nutzt (Abb. 12 und in welche die Mitra 
r3). Abbildung I4 und dasPastorale ge- 
zeigt die beiden Dar- stellt sind (Abb. r 5). 
stellungen, hier das Das in der böh- 
Siegelbild des Kon- mischenLandeshaupt- 
vents in einem Schil- stadt Prag gelegene, 
de untergebracht," zur Beuroner Kon- 
auf einem Exlibris gregation vom heili- 
der Stiftsbibliothek gen Martin des Be- 
aus dem XVIILJahr- nediktinerordens ge- 
hundert. hörige „Königliche 
Die Hausfarben Stift Emaus", auch 
des Stiftes sind den „AbteiUnserei-Lieben 
Tinkturen entspre- Frauvon Montserrat 
chend Blau-Weiß. zu Emaus" genannt 
(Slovan, na Slova- 
 
EMAUS- m 1 nech) - Abbatia 
Wappen z in  H. Königliches Benediktsinerstift Emaul Emautina __ War 
ein durcheinesilberne ursprünglich von 
Karl IV. im Jahre 1348 gegründet worden als ein Kloster für Benediktiner 
aus Kroatien, Dalmatien, Bosnien und Serbien mit altslawischer (glago- 
litischer) Liturgie (daher auch der Name „na Slovanech"), und zwar zu 
Ehren des heiligen Kirchenlehrers Hieronymus, von dem man damals 
geglaubt hatte, er sei der Übersetzer der Heiligen Schrift aus der hebräischen 
in die slawische Sprache gewesen. 
"' Dieses Siegelbild des Konvents kommt hie und da auch als Wappenbild in Gebrauch, das heißt von 
einer Schildumrahmung eingeschlossen. In solchen Fällen wird gewöhnlich Gold als Tinktur des Schildfeldes 
benutzt, das mihrische Wappen erscheint aber stets in seiner alten Farbengebung, ein rot-silbern geschachter 
Adler in einem blauen Felde. Der Adler sollte eigentlich rot-golden geschacht sein, weil Kaiser Friedrich III. (IV.) 
das Wappen laut Diplom d. d. Klosterneuburg, 7. Dezember 1462 dahin "besserte", daß das Silber in Gold ver- 
wandelt wurde. Nachdem dieses Diplom aber in Verlust geraten war, wurde diese Wappenbesserung von Kaiser 
Ferdinand I1. d. d. Wien, a6. Juni 16:8 auf Ansuchen der rnährischen Stände konfirrniert. 
"' Als Feldtinktur ist hie und da auch Blau angegeben. 
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