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werden soll und
dennoch eine neue
Wandbespannung
einzuführen ist. Ge-
rade diese Probe
bestehen einige der
fortgeschrittensten
und kühnsten Ta-
petenentwürfe aus-
gezeichnet.
In dem We-
sen des modernen
Flächenschmuckes
liegt es, daß eine
kräftigere, energi-
schere Farbenge-
bung einsetzt, die
lieber von der Bau-
ernkunst und von
der Kunst primiti-
ver Völker als von
der raffinierten und
abgeschlossenen
Kunst hochstehen-
der Kulturen Anre-
gungen aufnimmt.
Einige der be-
sten Arbeiten die-
ser Ausstellung be-
Sitzen den Starken Tapete der Wiener Tapetenfabrik Thausig 8: Komp, entworfen von Franz Maler
(Raum m)
farbigen Zusam-
menklang tieftoniger Glasfenster oder kühner Bauernstickereien, wie die
Papageientapete Jungnickels und die Dorftapete von Zülows. Trotzdem
vertragen sie sehr wohl die Nachbarschaft alter Bilder und Möbel aus der
Biedermeierzeit oder die ruhigen Farben alter Keramik, denen sie einen
durchaus passenden Hintergrund abgeben. Professor Hoffmann hat für
diese Tapeten eine Raumgestaltung geschaffen, die ihre Anwendung in
einem Landhause reizvoll verführt.
Eine andere starkfarbige Tapete von Zülows hat Architekt j. Wimmer
in einem Gartensalon eigenartig verwendet. In all diesen Fällen bildet die
Tapete einen starken selbständigen Wandschmuck, der unter Umständen
Bilderschmuck leicht entbehrlich machen kann.
Das Musikzimrner C. Bambergers zeigt die Anwendung von figuralen
Tapeten Nechanskys, die nicht mehr als Hintergrund dienen wollen, sondern